Im Oktober zeigen wir bei Cine Arab den Flm „Foragers“ von Joumana Manna. Der Film schildert mit ironischem Humor und in meditativem Tempo die Dramen rund um das Sammeln wildwachsender essbarer Pflanzen in Palästina/Israel. Der Film wurde in den Golanhöhen, in Galiläa und Jerusalem gedreht und verwendet Spielfilm-, Dokumentar- und Archivmaterial, um die Auswirkungen der israelischen Naturschutzgesetze auf diese Bräuche darzustellen. Die Beschränkungen verbieten das Sammeln der artischockenähnlichen „Akkoub“ und „Za'atar“ (Thymian) und haben zu Geldstrafen und Gerichtsverfahren für Hunderte von Menschen geführt, die beim Sammeln dieser einheimischen Pflanzen erwischt wurden. Für die Palästinenser*innen stellen diese Gesetze einen ökologischen Vorwand für eine Gesetzgebung dar, die sie weiter von ihrem Land enteignet, während die Vertreter des Besatzungsstaates auf ihrer wissenschaftlichen Expertise und ihrer Pflicht zum Schutz bestehen. „Foragers“ folgt den Pflanzen von der Wildnis bis in die Küche, von den Verfolgungsjagden zwischen den Sammlern und der Naturpatrouille bis hin zu den Verteidigungen vor Gericht und fängt die Freude und das Wissen ein, die in diesen Traditionen verkörpert sind, sowie ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber dem verbietenden Gesetz. Durch die Neudefinition der Begriffe und Beschränkungen des Naturschutzes wirft der Film Fragen zur Politik des Aussterbens auf, nämlich wer bestimmt, was ausgestorben ist und was weiterleben darf. Wie immer wird es ein leckeres Essen zum Film geben und im Anschluss diskutieren wir gemeinsam über den Film und seine Inhalte.
Cine Arab wird kuratiert von Hend Ammann.
