Ein Familienfest wird zum Ausgangspunkt einer leisen, aber eindringlichen Erzählung über das Leben in Taipeh. Im Mittelpunkt steht N.J., ein Geschäftsmann mittleren Alters, dessen Leben zwischen beruflichen Verpflichtungen und persönlichen Erinnerungen hin und her pendelt. Parallel dazu erleben wir seine Frau Min-Min, die nach einem familiären Schicksalsschlag Halt sucht, und die beiden Kinder, die auf ganz unterschiedliche Weise die Welt neu entdecken: Die Tochter Ting-Ting durch erste Erfahrungen mit Liebe, der kleine Yang-Yang mit kindlicher Neugier und philosophischem Staunen. Mit großer Feinfühligkeit folgt der Film den kleinen und großen Momenten, die das Leben prägen, und verwebt die Perspektiven von drei Generationen. Edward Yang erzählt dabei nicht in lauten Gesten, sondern in leisen Beobachtungen, mit Szenen, die universell nachvollziehbar sind.
Yi Yi gilt als Meisterwerk von Edward Yang (1947-2007), einem zentralen Vertreter der “Taiwanese New Wave”. Für das vielschichtige Familiendrama wurde er im Jahr 2000 auf den Filmfestspielen in Cannes mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet. Bis heute wird Yi Yi für seine Balance aus Intimität und Erzählkraft gefeiert und gilt zugleich als zeitloses Portrait moderner Urbanität sowie als ein Film über das Leben selbst, mit all seiner Zartheit, Komplexität und Vergänglichkeit.
