Shoah und Kolonialismus jenseits von Anerkennungskonkurrenzen
mit Vicky Lessing und Jonas Herms
Wer sich mit Geschichte und Erinnerung befasst, kennt die polarisierten Debatten: Dürfen Shoah und Kolonialismus zusammen gedacht oder in Beziehung zueinander gesetzt werden? Besteht dabei die Gefahr, die Singularität der Shoah zu relativieren? Führt die Betonung der Besonderheit der Shoah dazu, historische Verbindungen zwischen beiden Menschheitsverbrechen zu übersehen oder gar die koloniale Gewaltgeschichte und ihre Folgen zu verdrängen?
Die Art und Weise, wie wir als Gesellschaft erinnern, hat immer eine Bedeutung für die Gegenwart. Sie beeinflusst, welche Geschichten anerkannt werden, welche Lehren aus der Vergangenheit für heutige Fragen – etwa auch mit Blick auf den Nahostkonflikt – gezogen werden und wie Antisemitismus und Rassismus innerhalb des erinnerungspolitischen Diskurses wirksam sind.
Im Workshop setzen wir uns mit konstruktiven Ansätzen auseinander, um Spannungsfelder in der Erinnerung an Shoah und Kolonialismus reflektiert zu bearbeiten. Wie können wir in Bildungsarbeit und zivilgesellschaftlichem Engagement produktiv und solidarisch mit diesen Herausforderungen umgehen? Wie lassen sich Verbindungen schaffen, anstatt Trennungen und Ausschlüsse zu verstärken?
Teilnahme kostenfrei, Anmeldung unter: bildung@iz3w.org
Eine Veranstaltung von fernsicht im iz3w in Kooperation mit BildungsBausteine e.V.
Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus