FREE ZONE
Erzählt wird die Geschichte dreier Frauen: einer Amerikanerin, einer Israelin und einer Palästinenserin. Ihre Lebenswege kreuzen sich eines Tages, und die gemeinsame Reise führt in die »Free Zone« zwischen Syrien, Jordanien und Israel. Ihr Ziel: ein Umschlagplatz für gebrauchte Autos im Grenzgebiet zwischen Jordanien, dem Irak und Saudi-Arabien, der sogenannten »Free Zone«. Auf dem Rückweg, nachdem das Geschäft fehlgeschlagen ist, sitzt Leila, eine Palästinenserin, mit im Taxi, das vorübergehend die eigentliche »Free Zone« wird. Die schönste Szene ist jene, in der die Frauen zu dritt einen Song aus dem Autoradio begeistert mitsingen, einig mit sich und der Welt. Aber die Komplizinnenschaft löst sich am Ende auf. Die größte Hoffnung und beste Chance für einen konstruktiven Dialog im Nahen Osten, so der Film, könnten in der Fähigkeit von Frauen aus allen Fraktionen liegen, politische und ideologische Unterschiede zu ignorieren und in der »Freizone« ihrer gemeinsamen Menschlichkeit zu kommunizieren. Einmal mehr geht es Amos Gitai um die Sehnsucht nach einem möglichen Zusammenleben, um seine ungebrochene Hoffnung und Empathie für beide Seiten: Israel und Palästina.
Israel, Belgien, F 2005 / OmeU / 90 Min. / Regie: Amos Gitai / Buch: Amos Gitai, Marie-José Sanselme
Vorher:
LETTER TO A FRIEND IN GAZA (BRIEF AN EINEN FREUND IN GAZA)
Was werden unsere Kinder oder Enkel denken, wenn sie erfahren, wie wir die Menschen in den besetzten Gebieten behandelt haben? Und wie werden wir auf ihre Fragen antworten? Dass wir nicht wussten, wie schlimm es war? Dass die Dinge einfach so laufen? Diese Fragen stammen aus einem politisch brisanten Schreiben der israelischen Schriftstellerin Amira Hass. Es ist nur eines der kraftvollen und poetischen Texte, die von palästinensischen und israelischen Schriftstellern und Denkern wie Mahmoud Darwish, S. Yizhar und Emile Habibi verfasst und von verschiedenen Akteuren in dieser Reaktion auf den langwierigen Konflikt an der Grenze zwischen Israel und Gaza vorgetragen wurden.
Inspiriert von Albert Camus, der zwischen 1943 und 1945 eine Reihe von Briefen an einen imaginären deutschen Freund veröffentlichte, um ebenfalls Alarm zu schlagen, beschloss Amos Gitai, als Filmemacher einen Dialog anzustoßen und die Menschen dazu zu bringen, einander zuzuhören. Während die Schauspieler einander vorlesen, bieten Nachrichten und Archivaufnahmen im Hintergrund schmerzhafte Beweise für unermessliches Leid und Ungerechtigkeit – von Generation zu Generation.
Einladung zum Dialog – Das Kino des Amos Gitai
Israel 2018 / 35 Min. / Regie: Amos Gitai /
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Hinweise zur Barrierefreiheit:
Das Kino ist über eine Rampe zugänglich. Auch die Toiletten sind mit einem Rollstuhl zugänglich. Allerdings könnte Hilfe erforderlich sein, da einige (schwere) Türen zu öffnen sind, um dorthin zu gelangen. Der Kinosaal ist mit einer induktiven Tonanlage ausgestattet.