Großer Hörsaal Biologie (Universität Freiburg - Biologie II/III)

Schänzlestraße 1
79104 Freiburg
Deutschland

Der Film "Nacht und Nebel" (Originaltitel: "Nuit et brouillard") von Alain Resnais aus dem Jahr 1956 ist ein Dokumentarfilm über die Konzentrationslager des Nationalsozialismus. In einer Mischung aus historischem Archivmaterial und Farbaufnahmen der verlassenen Lager aus den 1950er Jahren zeichnet Resnais ein erschütterndes Bild des Holocaust. Der Titel des Films bezieht sich auf den "Nacht-und-Nebel-Erlass" der Nazis, der die spurlose Beseitigung von Regimegegnern vorsah. Resnais' Werk ist einer der ersten Filme, die sich nach dem Krieg intensiv mit den Gräueltaten in den Konzentrationslagern auseinandersetzten. Die Struktur des Films ist durch einen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart gekennzeichnet. Schwarz-weiße Archivaufnahmen aus der Zeit des Nationalsozialismus kontrastieren mit farbigen Aufnahmen der verlassenen Lager. Dieser visuelle Kontrast unterstreicht die zeitliche Distanz und gleichzeitig die fortdauernde Präsenz der Vergangenheit.

"Nacht und Nebel" löste bei seiner Veröffentlichung kontroverse Reaktionen aus. Die deutsche Botschaft in Paris versuchte sogar, die Vorführung des Films beim Filmfestival in Cannes zu verhindern. Dies führte zu heftigen Diskussionen in der französischen Öffentlichkeit über den Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit. Trotz seiner relativ kurzen Laufzeit von 32 Minuten gilt "Nacht und Nebel" als Meilenstein der Dokumentarfilmgeschichte und der filmischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust. Der Film fordert die Zuschauer:innen heraus, sich der Vergangenheit zu stellen und mahnt gleichzeitig zur Wachsamkeit gegenüber ähnlichen Entwicklungen in der Gegenwart.

Jan Luca Lorey

Gezeigt im Rahmen der Filmreihe: Nie wieder

Bild: © Absolut Medien

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