In „Evil Does Not Exist“ von Ryusuke Hamaguchi steht der Konflikt zwischen Natur und menschlichem Fortschritt im Mittelpunkt. Der Film folgt Takumi und seiner Tochter Hana, die in einem abgelegenen Dorf im Einklang mit der Natur leben. Diese Harmonie wird durch die Pläne eines Unternehmens bedroht, ein Glamping-Ferienresort zu bauen. Hamaguchi stellt mit diesem Film uns die Frage, was „Böses“ wirklich bedeutet – nicht in Form direkter Gewalt, sondern durch systemische Eingriffe in die Natur.
Die erste und letzte Szene des Films Rahmen dieses Thema eindrucksvoll ein. Der Film beginnt mit einer stillen Aufnahme des Waldes, der als unberührte Hauptfigur des Films etabliert wird. Die letzte Szene zeigt die Natur erneut, jedoch tragisch verändert – ein stiller Kommentar auf die irreversible Zerstörung durch den Menschen.
Hamaguchis Werk greift bekannte Themen seiner Filmografie auf, etwa die Ambivalenz menschlicher Entscheidungen wie in „Drive My Car“ (2021) oder „Happy Hour“ (2015). Auch hier beschäftigt er sich mit den moralischen Dilemmata des modernen Lebens, wobei die Beziehung zur Umwelt im Zentrum steht.
Dominik Schröder
Bild: © Pandora Film: NEOPA, Fictive