LANDSHAFT
Der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan schwelt schon lange und ist zuletzt wieder schmerzhaft aktuell geworden. In seinem sehr eindrucksvollen Filmessay reist der Filmemacher Daniel Kötter vom Sewansee bis zur Goldmine von Sotk, die seit dem Blitzkrieg von 2020 von Aserbaidschan besetzt ist. Sein Auto durchmisst eine karge Grenzlandschaft. Diesseits: Armenien – jenseits: Bergkarabach. Der Filmemacher spürt dieser Landschaft mit seiner Kamera nach und gibt den Menschen vor Ort eine Stimme. Dem Zuschauer eröffnet sich in diesem kontemplativen Film ein Erfahrungsraum, der sich einfachen Zuschreibungen verweigert.
LANDSHAFT gewann den Preis der deutschen Filmkritik in der Kategorie bester Dokumentarfilm 2024.
„Wie sich ein Krieg in die Landschaft zurückzieht und sich dort als stumme geopolitische Formation abbildet, während die Menschen ihrem Leben weiter nachgehen – davon erzählt in eindrücklichen, aber immer auch respektvoll Distanz wahrenden Bildern unser Gewinnerfilm. Hier ist nichts embedded, hier gibt es keine großen Ereignisse und höchstens einen Aufruhr unter den Schafen. Auf trügerische Weise scheint sich alles dem Zyklus der Natur unterzuordnen, während der Konflikt jederzeit wieder ausbrechen kann – so geschehen zuletzt im Spätsommer 2023. Für seine gleichermaßen subtile wie behutsame Annäherung an die Menschen und Tiere, die im von Bergen eingehegten armenisch-aserbaidschanischen Grenzgebiet leben, geht der Preis für den Besten Dokumentarfilm an Daniel Kötter für seinen Film Landschaft.“ (Jurybegründung)
In Kooperation mit dem Zwetajewa-Zentrum Freiburg
D 2023 / OmU / 96 Min. //
Regie, Kamera, Schnitt: Daniel Kötter / Musik: Sarer Kaghechem, Gusam Sheram //
Mi 29.05., 19:30 //