DAS HAMLET SYNDROM
Der Krieg in der Ukraine hat die junge Generation seit 2014 tiefgreifend beeinflusst. Einige Monate vor der groß angelegten Invasion Russlands in der Ukraine im Jahr 2022 nahmen fünf junge Frauen und Männer in Kiew an einer einzigartigen Bühnenproduktion der Theaterregisseurin Roza Sarkisian teil. Für sie ist Hamlets Frage nach dem „Sein oder Nichtsein“ nicht nur historischer Text, sondern ein aktuelles und existenzielles Dilemma ohne eindeutige Antwort. Der Film verfolgt den Clash der unterschiedlichen Biografien, Selbstentwürfe und politischen Haltungen bei den Proben: Ein Soldat trifft zum ersten Mal auf eine LGBT-Person, die Feministin hadert damit, dass der Krieg hart erkämpfte Emanzipationserfolge hinfällig macht. Reibungen und Differenzen treten zutage, Kompromisse werden mühsam ausgehandelt. Schließlich weitet der Film seinen Fokus und verlässt die Bühne, um die fünf auch als (mit sich ringende) Privatpersonen vorzustellen. Es entsteht ein vielschichtiges, dichtes Porträt einer zerrissenen ukrainischen Generation, die sich nur wenige Monate nach der Premiere des Theaterstückes durch den russischen Überfall erneut im Kriegszustand befindet.
Polen 2022 / OmU / 85 Min. //
Regie: Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski //
Di 27.02., 19:30 //
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