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Großer Hörsaal Biologie (Universität Freiburg - Biologie II/III)

Schänzlestraße 1
79104 Freiburg
Deutschland

Yana und ihr Mann David gehören der religiösen Gemeinschaft der Zeugen Jehovas an. In dem überwiegend christlich-orthodox geprägten Bergdorf, in dem die Familie lebt, isoliert sie ihr Glaube von ihren Mitmenschen. Doch Yana leidet nicht allein unter der gesellschaftlichen Isolation, die bald in Gewalt umschlägt. Sie ist gefangen in der Rolle der Ehefrau und Mutter. Es scheint ihr unmöglich aus diesem Gefängnis, ihrer Erstarrung, auszubrechen. Yanas Mann interessiert sich kaum für ihre Situation, erwartet vielmehr ihre volle Unterstützung bei seiner Arbeit in der Gemeinde. Freiheit von den Blicken, Worten und Taten der Männer bietet Yana allein die Natur. Minutenlang liegt sie mit geschlossenen Augen im Wald, auf einem Bett von Gras und Blättern, fast so "als würde [sie] darauf warten, dass etwas beginnt oder zu Ende geht".

Die Regisseurin Déa Kulumbegashvili, die selbst in einem kleinen georgischen Dorf aufwuchs, findet in Beginning beeindruckende Bilder, um die Ohnmacht und Verzweiflung ihrer Protagonistin in gespenstischer Intensität darzustellen. In beinahe quälend langen, sorgfältig komponierten Kameraeinstellungen beobachten wir Yanas Entfremdung von ihrer Umwelt, die Gewalt, die diese ihr antut, und den Moment der radikalen Ermächtigung, der in seiner Brutalität kaum auszuhalten ist. Kulumbegashvili beeindruckender, auf 35mm gedrehter Debütfilm wurde mehrfach ausgezeichnet und ist in jedem Fall ein Film, den man auf der großen Leinwand gesehen haben muss.

Inhaltswarnung: Darstellung von sexueller Gewalt

Katrin Baumgärtner

Der aka-Filmclub zeigt Beginning im Großen Hörsaal der Biologie
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