Acht Monate lang ist Jens Mühling ums Schwarze Meer gereist, per Anhalter, mit dem Taxi, Bus oder Schiff, um eine Welt voller Verwerfungen und Widersprüche zu erkunden. Seine im März erschienene Reisereportage führt in Metropolen und an abgelegene Orte, folgt Hauptstraßen und Nebenwegen, erkundet die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse rund um das eurasische Binnengewässer, lässt sich aber auch auf die wechselvolle Geschichte des Schwarzmeerraums ein, in dem seit jeher unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen mit- und auch gegeneinander lebten. Es ist diese Vielfalt und Heterogenität, die Mühling besonders interessiert, die Situation der Minoritäten mit ihren unterschiedlichen Migrations- und auch Vertreibungsgeschichten, die in Einzelschicksalen seiner Reisebekanntschaften konkrete Gestalt annehmen.
Dass diese ihm so viel anvertraut haben, liegt an der Offenheit und dem Respekt, mit denen Mühling seinen Gesprächspartnern begegnet. Einlässlich, pointiert und humorvoll erzählt der für seine Reportagen und Essays über Russland und die Ukraine mehrfach ausgezeichnete Autor von den Bewohnern der Schwarzmeerküste und ihren verschlungenen Geschichten.
Eine Veranstaltung des Kommunalen Kinos in Kooperation mit dem tourismuskritischen Projekt FernWeh im iz3w – informationszentrum 3. welt (www.iz3w.org).