Stalker
Originaltitel: Сталкер
Regie: Andrei Tarkowski Buch: Arkadi und Boris Strugazki Kamera: Alexander Knjaschinski Musik: Eduard Artemjews Darsteller: Alexander Kaidanowski, Alissa Freindlich, Anatoli Solonizyn Produktion: RU, 1979 Länge: 163 min. Fassung: DCP, Ru. OmU
Drei Menschen, ein Professor, ein Schriftsteller und ein „Stalker“, begeben sich in die „Zone“ um nach dem Raum der Wünsche, der jeden Herzenswunsch eines Menschen erfüllt, zu suchen. So kurz lässt sich handlungstechnisch das Meisterwerk von Tarkowski zusammenfassen und doch lässt sich dieser Film, auch 40 Jahre nach Erscheinung, in seiner Wirkung nicht fassen. Die „Zone“ ist bis heute einer der schönsten Orte, die es in der Filmwelt je zu sehen gab. Auf den ersten Blick sieht es aus wie nach einem Atomkrieg, doch Tarkowski spielt mit Farben und Schatten und erschafft aus den Landschaften wahre Schönheit, wie sie es nur Brueghel und David Friedrich schaffen könnten. Die bekannte Anekdote von Tarkowski, dass der Film am Anfang langsamer und schwerfällig sein sollte, damit diejenigen, die einen Actionfilm erwarten, aus dem Kino gehen können, wäre wohl heute umso effektiver. Auch wenn der absolute Subjektivismus, dass doch jeder aus Filmen herausziehen soll, was er will, eine Art kunstfeindliche Beliebigkeit in die Welt setzt, zeigt sich in Stalker dass dies im absoluten Kunstwerk durchaus zutreffen kann.
Die Verantwortung des Künstlers/der Künstlerin, der Religion und der Lehrer ist das große Thema und der humanistische Grundsatz, den Tarkowski mit Stalker diskutieren möchte. Ein Leben ohne Leid wäre auch ein Leben ohne Glück und Hoffnung. Um dieses Leid auszuhalten brauchen wir auch in Zukunft die (Film)Kunst.