Ein einzigartiges Zeitdokument mit einer einzigartigen Geschichte: Der Stummfilm „Die Stadt ohne Juden“ regt zu tiefem Nachdenken an, über historische Zeit, über die Blindheit der Zeitgenossenschaft, über unsere Gegenwart und Zukunft selbst. Auf dem gleichnamigen „Roman von übermorgen“ des jüdischen Schriftstellers und Journalisten Hugo Bettauer (1872 – 1925) basierend, wurde der Film 1924 in Wien gedreht. Irritierend prophetisch zeigt er den eskalierenden Antisemitismus seiner Zeit und die Verarmung einer Stadt nach der Vertreibung der jüdischen Bevölkerung. Das Werk war nur in einer fragmentarischen Version erhalten, bis es 2015 auf einem Pariser Flohmarkt wiederentdeckt wurde. Aus Anlass der neu restaurierten Fassung zeigt das Kommunale Kino diesen wichtigen historischen Film. Der Stummfilm ist einer der wichtigsten Filmfunde der letzten Jahre.
Regie: Hans Karl Breslauer
Österreich 1924 | 91 Min.
15.6., 19:30 am Klavier: Günter A. Buchwald