Mandy
Regie: Panos Cosmatos Buch: Panos Cosmatos, Aaron Stewart-Ahn Kamera: Benjamin Loeb Musik: Jóhann Jóhannsson Darsteller: Nicolas Cage, Andrea Riseborough, Linus Roache Produktion: US, 2018 Länge: 121 min. Fassung: DCP, En. OmU
Im ländlichen Kalifornien des Jahres 1983 führt Holzfäller Red Miller (NC) mit seiner geliebten Mandy (AR) ein romantisches Leben zwischen Sternennächten und Horrorfilmen. Doch mit der Ankunft des Sektenführers Jeremiah Sand und seiner irren Anhänger bricht diese Idylle jäh in sich zusammen und räumt einem grotesken Alptraum aus Rache und Blut das Feld. Es gibt sicher zwei Arten, an Mandy heranzugehen. Man kann sich dem Film ganz zeitgemäß kühl-abgeklärt ironisch nähern und kommt dann voll auf seine Kosten, wenn sich – gerade in der zweiten Hälte – die aufgestaute Zügellosigkeit des unglaublichen Nicolas Cage in einer Weise entlädt, wie man sie selbst bei ihm nur selten erlebt hat. Absolut halloweenfeiertauglich. Man kann sich aber tatsächlich auch auf die emotionale Reise einlassen, die der Film seine Figuren in seiner unglaublich stimmungsvollen ersten Hälfte antreten lässt, um dann gemeinsam mit Red Miller völlig zerstört zu werden. Wie Cage diesen Mann dann wiederbelebt, indem er ihn hemmungslos mit seiner übermlebensgroßen Persona erfüllt und es ihm so ermöglicht, durch eine bildgewaltige Selbstüberbietungsorgie zu eskalieren, die selbst für Genrekenner einige Überschläge zu bieten hat, erschafft dann die Art Kino, wegen der man ins Kino geht.
ab 21:30 Uhr
Anthropos – Im Banne Baron Samedis
Regie: Jens Cram Buch: Jens Cram, Alexander Sigelen, Adrian Gillmann Kamera: Philippe Bourdin Musik: Jan Kiesewetter Darsteller: Ina Hörmeyer, Christoph Zuern, Jürgen Schäfer, Kersin Botsch, Stefan Jarkulisch, Simon Fischer, Max Hoffmann, Adrian Truog, Alexander Sancho-Rauschel, Stefan Bußhardt, Frank Bukschat, Levin-Maxim Jacquet Produktion: D, 2008 Länge: 70 min. Fassung: DVD, Dt. OV
Es ist Nacht in den Gassen Freiburgs als Prof. Bava (FB) von einem Unbekannten erschossen wird. Kurz darauf taucht ein geheimnisvolles Voodoo-Artefakt im Uniseum auf. Frederick (CZ), ein Student der Anthropologie und Schüler des Ermordeten, kehrt von seinen Forschungen aus Haiti in seine Freiburger WG zurück, um der Beerdigung beizuwohnen. Doch Professor Bavas Tod soll nicht der letzte gewesen sein und die Toten bleiben nicht in ihre Gräbern...
Und irgendwie hängt all das mit dem magischen Kultobjekt zusammen...
Im zweiten Langfilm, den der aka-Filmclub in seiner 60-jährigen Geschichte produziert hat, kommen insbesondre LieberhaberInnen der italienischen Spielart des Horrorfilms aus der Feder von Kultregisseur Mario Bava ganz bestimmt auf ihre Kosten: Es häufen sich Anspielungen auf die großen Meister des Genres und auch die Ästhetik mit Licht, Schatten und Farbe erinnert an altbekannte Gruselthemen. Gedreht wurde unter anderem auf dem alten Friedhof in Herdern. Regisseur Jens Cram bezeichnet seinen Film als “altmodisch”: Es geht um Liebe, Macht und die unheimlichen Kräfte, an die in unseren Zeiten kaum noch einer glauben will. Ein unterhaltsamer Streifen mit einem nicht zu unterschätzenden Trashfaktor, den Mensch auf jeden Fall in Gesellschaft geübter CineastInnen sehen sollte!