Seit vielen Jahren lebt und arbeitet Val als Haushälterin bei einer wohl-habenden Familie in São Paulo. Pflichtbewusst und mit Hingabe kümmert sie sich um alles und erträgt so manches. Für den 17-jährigen Sohn Fabinho ist sie wie eine zweite Mutter.
Eines Tages kommt ihre eigene Tochter Jéssica, die sie als kleines Mädchen bei einer Freundin zurückgelassen hat, zu ihr, um die Aufnahmeprüfung an der Universität zu machen. Und damit gerät nicht nur Vals Weltbild, sondern auch das strenge Machtgefüge im Haus ins Wanken. Denn Jéssica ist nicht bereit, sich den starren Standesregeln unterzuordnen und mischt den Haushalt auf.
In DER SOMMER MIT MAMÃ erzählt die Regisseurin Anna Muylaert subtil und dabei sehr amüsant vom gesellschaftlichen Wandel, den Brasilien seit gut einem Jahrzehnt erlebt. Camila Márdila als Jéssica verkörpert herrlich selbstbewusst und frech eine jener jungen Frauen, die ihr Recht auf Teilhabe einfordern.
Die Seele des Films aber ist Brasiliens Filmstar Regina Casé als Haushälterin Val, die sich mit Witz, Charme und ihrer übersprudelnden Energie in die Herzen des Publikums spielt. Die herausragende Leistung beider Frauen wurde in Sundance mit dem Spezialpreis der Jury für das Beste Schauspiel ausgezeichnet. Auf der diesjährigen Berlinale gewann DER SOMMER MIT MAMÃ den Panorama Publikumspreis.