1977 zieht der Essayist und Regisseur Chris Marker (1921–2012) die Bilanz der politischen Linken: Castros Weg in Kuba, Studentenproteste in Deutschland und Frankreich, der Sieg des Vietcong in Vietnam, Guerilla-Kriege in Lateinamerika, die politische Eiszeit unter Breschnew in den Staaten des Warschauer Paktes, Gewerkschaftskämpfe in Frankreich. Wie bei allen Filmen Markers beruht die besondere Qualität auf der Verknüpfung von philosophischen und politischen Betrachtungen und auf der assoziativen Montage und der Reflexion des visuellen Materials aus Fotos, Dokumentarstücken, Fernsehbildern und eigenen Aufnahmen. Ein grandioses, stets überraschendes Zentralstück des europäischen Kinos.
Frankreich 1977/97 / OF, engl. UT / 180 Min.
Regie: Chris Marker / mit den Stimmen von Simone Signoret, François Périer u. a.
Einführung: Flavien Le Bouter, Mathias Schillmöller // In Kooperation mit dem Centre Culturel Français und dem Deutsch-Französischen Gymnasium