Originaltitel: Playtime
Regie: Jacques Tati Buch: Jacques Tati, Jacques Lagrange Kamera: Jean Badran, Andréas Winding Musik: Francis Lemarque Darsteller: Jacques Tati, Barbara Dennek, Rita Maiden, France Rumilly Produktion: F/I , 1967 Länge: 126 min. Fassung: BR, Fr. OmU
Das Paris der Moderne: Chrom, Glas und Stahl dominieren die Aussicht, Bauten der Marke quadratisch, praktisch gut, wohin das Auge schweift. Alles ist funktional, alles ist steril, der Mensch wirkt eher wie ein Störfaktor. In diese seltsame Welt verschlägt es Monsieur Hulot (JT), Frankreichs Gegenstück zu Charlie Chaplins Tramp. Der leicht tollpatschige Schlacks ist auf der Suche nach einem gewissen Monsieur Giffard. Doch der moderne Mensch ist stets in Eile, immer wieder verpassen sie sich. Und so stolpert Hulot durch Büros, Wohnhäuser und Nachtclubs und erlebt aus nächster Nähe all die Absurditäten, die das Großstadtleben bereit hält.
Obwohl er nur sechs Kinofilme drehte, gilt Jacques Tati heute als einer der wichtigsten Komiker der Kinogeschichte. Um seine Vision des Films umzusetzen, ließ er für den Dreh vor den Toren des echten Paris’ ein ganzes Viertel bauen. Der Aufwand zahlte sich aus: Playtime ist eine perfekt durchkomponierte Komödie, die Großstadt erscheint in einem filmischen Ballet, in das Tati seine Moderne-Kritik hineinwebt, die bei aller Bissigkeit nie ins Zynische kippt: Denn genauso wie sein Alter Ego Hulot im Film sucht auch Jacques Tati in seinen Filmen stets den Menschen.