Regie: Holger-Madsen Buch: Sophus Michaëlis Kamera: Frederik Fuglsang, Louis Larsen Darsteller: Gunnar Tolnæs, Zanny Petersen, Nicolai Neiiendam Produktion: DK, 1918 Länge: 95 min. Fassung: stumm
Science Fiction wurde nicht erst mit dem Tonfilm erfunden. Bereits 1918, also rund 10 Jahre bevor der Tonfilm mit The Jazz Singer seinen Siegeszug antrat, und lange bevor die Menschheit von Reisen ins All auch nur zu träumen wagte, entwarf Holger-Madsen ein filmisches Zukunftsszenario einer Reise zum Mars. Wir schreiben das Jahr 1918, Professor Planetarius (NN) hat ein Himmelsschiff konstruiert, mit dem eine Delegation verschiedenster Funktionäre zum Mars reisen soll. Natürlich geht so eine lange Reise nicht ganz ohne Komplikationen vonstatten. Doch am Ende landet das Raumschiff – wie sollte es in einem Film auch anders sein – auf dem Mars. Dieser ist nicht unbewohnt, und die menschliche Delegation kommt schnell in Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung. Die Marsmenschen (denn in ihrer äußeren Erscheinung sehen sie nicht anders aus als Menschen) haben Krieg und Zwistigkeiten schon lange hinter sich gelassen und ernähren sich vollständig vegetarisch. Man ahnt schon, daß auch hier Konflikte vorprogrammiert sind. Und natürlich darf auch eine Romanze in der Geschichte nicht fehlen.
Holger-Madsen hat fast schon wie ein Visionär die Hippiewegung vorhergesehen: Friedensliebende Menschen mit langen Gewändern und Blumen im Haar. Mir war diese frappierende Übereinstimmung fast schon ein wenig unheimlich, als ich den Film dieses Jahr auf der Berlinale sehen durfte. Himmelskibet ist filmhistorisch gesehen ein ganz großartiger Film. Aber auch für Menschen, die einfach gute Filme mögen, ist dieser Film eine absolute Empfehlung.