Am Sonntag, 19. November 2017, anlässlich des 75. Jahrestages der Ermordung von Bruno Schulz, wird weltweit in 100 Kinos (von Jerusalem bis Rio de Janeiro) BILDER FINDEN gezeigt, um an den weltbekannten Künstler zu erinnern, der den Schrecken der deutschen Besatzung 1941/42 in der galizischen Stadt Drohobycz erlebt und nicht überlebt hat. Das Kommunale Kino Freiburg beteiligt sich an diesen weltweiten Screenings, die zum Ziel hat, eine internationale und verbindende Erinnerungsarbeit anzustoßen.
Der vielfach ausgezeichnete Film dokumentiert filmisch minutiös die Suche, das Finden und auch das Verschwinden der Wandmalereien von Bruno Schulz. Der polnisch-jüdische Schriftsteller und Künstler malte, um sein Leben zu retten, 1941/42 im galizischen Drohobycz in einer vom SS-Führer Felix Landau okkupierten Villa Wandfresken für dessen Kinder. Am 19. November 1942 wurde er von einem SS-Mann erschossen.
Diese Wandbilder sind nach dem Ende des II. Weltkriegs trotz intensiver Suche nicht wieder gefunden worden. Am 9. Februar 2001 hat das Filmteam des Dokumentarfilmers Benjamin Geissler die lange verschollen geglaubten Bilder wieder entdeckt. Doch kurz nachdem die Fresken von Experten freigelegt worden waren, hat die Gedenkstätte Yad Vashem drei einzelne Fragmente nach Israel verbracht. Die Suche, das Finden und das Verschwinden ist eine Annäherung an das Leben und Werk von Bruno Schulz, eine Entdeckungsreise gegen das Vergessen und eine Suche nach Dokumenten, Zeitzeugen, überlebenden Opfern und Tätern. Drohobycz, Wien, Tel Aviv, Jerusalem, Paris sind die Stationen der Fahrt zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Bruno Schulz (1892-1942) ist einer der wichtigsten Schriftsteller der polnischen Sprache des 20. Jahrhunderts – Weltliteratur, übersetzt in 39 Sprachen. „Die Zimtläden und alle anderen Erzählungen“, „Die Wirklichkeit ist Schatten des Wortes“ – Aufsätze und Briefe, sowie „Das graphische Werk“ sind auf Deutsch bei Hanser erschienen. Seine Zeichnungen und Graphiken reisen auf Ausstellungen durch Europa, Amerika und Israel.
In Kooperation mit dem E-Werk Freiburg
D 2002 / OmU / 103 Min. / Regie: Benjamin Geissler //
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