Regie: Alexander Medvedkin
UdSSR 1934 | OmU | 85 Min.
Am Anfang von Alexander Medvedkins chaplinesker Satire steht die Frage: Was ist Glück? Es folgt »das Märchen vom raffgierigen Pechvogel Chmyr, von seiner Frau Anna, dem Arbeitspferd, vom satten Nachbarn Foka sowie vom Popen, von der Nonne und anderen Volgelscheuchen. Gewidmet dem letzten Kolchos-Faulenzer«. Man kann das Unzeitgemäße der Hauptfigur, des tölpelhaften Bauern Chymr, der sich nicht in das Kolchos-Leben einfinden kann. Er entsprach keineswegs den Anforderungen der stalinistischen Propaganda. Der Kulturminister Lunatscharksi empfahl Medvedkin, dem Klassenfeind keine Munition zu liefern. Zeitweise verbot er den Film.
Musikalische Begleitung: Günter Buchwald mit Trio. Einführung von Martin Aust (Kinemathek Hamburg): »Anmerkungen zur Restaurierung«
Der „Rote Oktober“ stellte in Russland die Weichen für ein neues Zeitalter. Vom 27. Oktober bis zum 23. November demonstrieren acht ausgewählte Filme im Kommunalen Kino im Alten Wiehrebahnhof die künstlerische Innovationskraft, Suggestivität und internationale Ausstrahlung des frühen sowjetischen Films: PANZERKREUZER POTEMKIN / DAS GLÜCK / BETT UND SOFA / MR. WEST / STURM ÜBER ASIEN / OKTOBER / DAS ALTE UND DAS NEUE / ALEXANDER NEWSKI . Einführende Vorträge durch Historiker/innen und Filmfachleute aus Freiburg, Hamburg, Basel und München werden die künstlerische Bedeutung der einzelnen Werke erläutern und nach jeder Aufführung eines Films zur Diskussion einladen. Darüber hinaus findet in unserer Galerie eine Begleitausstellung IMMER VORAN! Filmplakate der russischen Avantgarde (27.10. bis 23.11.2017) statt.