Der eindringliche Dokumentarfilm liefert uns eine Innenansicht jenseits der Nachrichten und führt filmisch Menschen zusammen, die kurz vor der Flucht aus Syrien stehen oder bereits geflüchtet sind. Wie ist es, wenn man kurz vor der Flucht steht? Gehen oder bleiben, das ist die Frage, die die SyrerInnen im Film umtreibt, ja zur Verzweiflung bringt.
"Es ist nicht leicht, alles hinter sich zu lassen und eine Feder im Wind zu werden" sagt einer der Protagonistinnen.
HAUNTED wurde auf 30 internationalen Festivals gezeigt. In Kooperation mit dem Verein für interkulturelles Theater Freiburg e.V. und mit DaMigra e.V./MUT-Projekt.
**Für Geflüchtete freier Eintritt. Anschließend Filmgespräch mit Liwaa Yazji. In arabischer Sprache mit deutscher Übersetzung.
Regie: Liwaa Yazji
Syrien 2014 | OmU | 63 Min.
"Als die Bomben kamen, war das erste, was wir taten, wegzulaufen. Später erinnerten wir uns daran, nicht zurückgeschaut zu haben. Wir haben uns nicht verabschieden können, von unserem Heim, unseren Erinnerungen, unseren Fotos und dem Leben, das in ihnen wohnte. Unbehaust wie diese Räume sind wir geworden, mit unseren hastig gepackten Sachen, und den vergessenen Dingen, die uns nun heimsuchen." Der Flucht und Vertreibung aus Syrien folgt das ungewisse Dasein in einem physischen und mentalen Nirgendwo, einem Nicht-Raum zwischen gestern und morgen. Der eindringliche Dokumentarfilm der syrischen Filmemacherin Liwaa Yazjis erzählt vom Verlust von Heimat und Sicherheit, von der realen und metaphorischen Bedeutung, die ein Haus, ein Heim im Leben eines Menschen haben.
Liwaa Yazji ist eine syrische Drehbuchautorin, Dichterin und Filmemacherin. 2015 hatte sie eine Residency im Poets House New York. Ihr Stück "Goats" hatte 2016 seine Premiere mit einer szenischen Lesung am Royal Court Theatre in London. Haunted ist ihr Debütfilm.