Nordkorea ist das schönste Land der Welt! Das hört die 8-Jährige Zin-mi aus Pjöngjang jeden Tag – von ihren Eltern, in der Schule und über Lautsprecher auf den weiten Plätzen der Stadt. Natürlich glaubt sie es. Aus Überzeugung huldigt sie dem „großen Führer“ Kim Jong-un und bereitet sich auf ihre feierliche Aufnahme bei den Jungpionieren vor, mit der sie zum vollwertigen Mitglied des sozialistischen Staates wird.
Der russisch-ukrainische Regisseur Vitaly Mansky hat Zin-mi ein Jahr lang begleitet. Er erhielt dafür zwar eine offizielle Drehgenehmigung, stand aber unter permanenter Kontrolle des Regimes. Das gab ein genaues Skript für den „Dokumentarfilm“ vor, suchte Drehorte und Interviewpartner aus und postierte Aufpasser am Set, die die Szenen dirigierten. Der Staat wollte Propaganda: ein vorbildhaftes Kind in einem musterhaften Umfeld. Doch Mansky ließ die Kamera auch während der sorgsamen Einrichtung der Einstellungen laufen. So dokumentiert der Film in Wirklichkeit eine allgegenwärtige Inszenierung, gewährt aber auch faszinierende Einblicke ins öffentliche Leben in Nordkorea.
Weitere Aufführungen finden am 13. Juli, 21:30 und am 16. Juli, 17:30 statt.