Großer Hörsaal Biologie (Universität Freiburg - Biologie II/III)

Schänzlestraße 1
79104 Freiburg
Deutschland

Holy Motors folgt einem mysteriösen Mann namens Monsieur Oscar, der in einer Limousine durch Paris chauffiert wird und im Laufe eines Tages verschiedene Rollen spielt – von einer Bettlerin über einen Vater bis hin zu einem Monster aus den Katakomben. Jede Station ist wie eine Performance in einer anderen Realität, wobei nicht klar ist, welche davon „echt“ ist – oder ob es überhaupt eine Realität außerhalb der Rollen gibt.

Der Film dekonstruiert Identität und zeigt den Menschen als wandelbares Wesen im ständigen Spiel mit Masken. Dabei wird Holy Motors zu einer Reflexion über das Kino selbst: über das Schauspiel, die Illusion, das künstliche Leben vor der Kamera. Monsieur Oscar wird zum Symbol für den modernen Menschen – zerrissen zwischen Rollen, Erwartungen und Bedeutungsleere.

Leos Carax thematisiert mit surrealer Bildsprache und bewusstem Verzicht auf lineare Handlung den Verlust von Authentizität im Zeitalter von Performance. Holy Motors fragt, was vom Menschen übrigbleibt, wenn alles zur Darstellung wird – und was vom Kino, wenn es seine eigene Realität nicht mehr glauben kann. Der Film ist ein melancholischer, poetischer und radikal offener Kommentar zu Kunst, Identität und dem Ende einer bestimmten Vorstellung von Wirklichkeit.

 

Gezeigt im Rahmen der Filmreihe: Identity Trouble
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