Die liebenswert-exzentrischen Filmfigur Monsieur Hulot findet sich von der einschüchternden Komplexität im gadgetgefüllten, futuristischen Paris voller Glas, Stahl und sterilem Modernismus sucht völlig verwirrt wieder. Auf der vergeblichen Suche einen Geschäftskontakt zu treffen, verliert er sich bald wieder und findet stattdessen eine Kaskade skurriler Missgeschicke, die sich über überwältigende Sets als Labyrinth moderner Architektur entfalten.
Der Film verzichtet auf eine klassische Handlung zugunsten eines choreografierten, visuellen Komödiengeflechts, in dem architektonische Kälte durch menschliche Unordnung und charmante Pannen aufgebrochen wird. Jacques Tati inszeniert sein temporäres Filmset, auch „Tativille“ genannt, als moderne Welt, die sich bis zur Austauschbarkeit gleicht. In absurder Manier übt der Film Modernismuskritik: sei es durch die Unpersönlichkeit, Konformität und Sterilität der Moderne oder durch die Monotonie der Räume, die die Konzentration auf unvermeidliche Geräusche lenkt. PlayTime ist eine satirische, visuelle Symphonie der Moderne – fantasievoll, ironisch und formal radikal – und zählt heute als Tatis Meisterwerk.
