Beginn um 19 Uhr!
Auf der Flucht nach dem Holocaust kommt der visionäre, ungarisch-jüdische Architekt László Toth nach Amerika, um sein Leben, seine Arbeit und seine Ehe mit seiner Frau Erzsébet wieder aufzubauen, nachdem sie während des Krieges durch wechselnde Grenzen und Regime auseinandergerissen wurden. Allein in einem fremden Land lässt László sich in Pennsylvania nieder, wo der wohlhabende und einflussreiche Industrielle Harrison Lee Van Buren sein Talent fürs Bauen erkennt. Doch Macht und Vermächtnis haben einen hohen Preis.
Brady Corbets fiktional-biografisches Historiendrama beschäftigt sich mit weitaus mehr als nur mit dem titelgebenden Baustil der Moderne. Während der karge Betonbau zwar bewusst räumliche Kälte und kulturelle Entfremdung vermittelt, spiegelt er vor allem die emotionale und die psychologische Tiefe und inneren Konflikte des Protagonisten wider, der zwischen Arm und Reich, Geld und Kunst, überwältigt von Hoffnung, Religion, Sucht und Einwanderung auf der Suche nach dem amerikanischen Traum abermals mit altbekannten Anfeindungen zu kämpfen hat. Oftmals als Meisterwerk beschrieben, beeindruckt der dreifache Oscargewinner (Kamera, Musik, Schauspieler) nicht nur dank VistaVision-Format mit einem retro-ästhetisch immersiven Farbenspiel aus Licht und Schatten, Schärfen und Unschärfen, sondern auch durch phänomenale Schauspielkunst, imposantem Bühnenbild und epochale Musikkomposition. Die monumentale Bildsprache von The Brutalist ist eine fulminante Reizüberflutung für die große Leinwand.
