Während des Ersten Weltkriegs wird der britische Offizier T. E. Lawrence in den Nahen Osten entsandt, um die arabischen Stämme im Aufstand gegen das Osmanische Reich zu unterstützen. Auf seiner Reise durch die Weiten der Wüste wächst er zum charismatischen, beinahe messianischen Anführer heran, der es schafft, verfeindete Stämme zu einen und spektakuläre militärische Erfolge zu erringen. Doch je mehr Lawrence zwischen britischen Interessen und arabischen Hoffnungen vermittelt, desto stärker gerät er in einen Strudel innerer Zerrissenheit, Größenwahn und Selbstzweifel.
Der Monumental- und Historienfilm gilt als eines der größten Epen der Filmgeschichte – künstlerisch wie politisch. Mit T. E. Lawrence zeichnet David Lean eine Figur zwischen Heldenmythos und innerem Zerfall, während er das Verhältnis zwischen Individuum, Geschichte und Kolonialmacht reflektiert. Die Wüste wird zum existentiellen Erfahrungsraum: endlos, erhaben und zugleich lebensfeindlich. Sie verkörpert die Grenze zur Freiheit und zum Nomadismus ebenso wie Isolation, Machtlosigkeit und das Ausgeliefertsein an eine überwältigende Natur. Die visuell überwältigenden Wüstenszenen werden zur Metapher für das Spannungsfeld zwischen Kolonialismus, Selbstsuche und Größenwahn.
