Selten wurde das Tanzen im Kino in schöneren Bildern eingefangen als in diesem Meisterwerk der britischen Regiegrößen Michael Powell und Emeric Pressburger. Der Film schafft es, nicht nur die Ausdruckspotentiale des Tanzens für die filmische Inszenierung von Gefühlen auszuloten, sondern auch die Auswirkungen patriarchaler Gewalt auf die Gefühlswelt unserer Protagonistin eindringlich zu schildern. Die Zuneigung zu beiden Männern, für die Vicky romantische Anziehung empfindet, wird sie im Laufe des Films bis zur Unaushaltbarkeit in ihrer Freiheit einschränken und sich auf ihre künstlerische Tätigkeit auswirken.
Aus filmischer Perspektive bleibt besonders die lange Tanzsequenz in der Mitte des Films in Erinnerung, in der wir das gesamte Bühnenbild und eine von der Wirklichkeit losgelöste, fantasievolle Bühnenrealität bewundern dürfen. Für eine Weile scheint sich Vicky durch das Tanzen selbst von den äußeren Zwängen befreien zu können, was wir mit ihr zusammen genießen dürfen. Die Machtspiele des Komponisten und des Ballettleiters können ihr in diesen Momenten nichts mehr anhaben, für einen kurzen Augenblick scheint der Eskapismus tatsächlich zu gelingen.
