I Saw the TV Glow folgt zwei jungen Menschen, Owen und Maddy, die sich über eine geheimnisvolle Fernsehserie verbunden fühlen. Während sich die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zunehmend auflösen, wird der Fernseher zum Symbol für eine andere, unerreichbare Welt – eine Parallele zu dem Gefühl, in einem Leben gefangen zu sein, das nicht das eigene ist. Der Film setzt sich dabei mit Identität, Genderdysphorie und der Bedeutung medialer Narrationen für die Selbstwahrnehmung auseinander.
Regie führte Jane Schoenbrun, eine der wichtigsten nicht-binären Stimmen des zeitgenössischen Kinos. Bereits mit We’re All Going to the World’s Fair (2021) thematisierte Jane digitale Räume, Identitätsfragmentierung und die existenzielle Bedeutung medialer Welten. I Saw The TV Glow nutzt die Ästhetik von späten 90er-Jahre-Fernsehproduktionen, um Nostalgie mit Dysphorie zu verschränken. Dabei wird Popkultur nicht nur als Eskapismus, sondern als essenzieller Teil der Selbstfindung inszeniert. Schoenbrun erschafft hierbei eine sehr emotionale und visuell beeindruckende Reflexion über das schmerzhafte Verlangen nach einer anderen Realität.
CW: Häusliche Gewalt, Transphobie, Stroboskopische Lichteffekte, Bodyhorror
