Großer Hörsaal Biologie (Universität Freiburg - Biologie II/III)

Schänzlestraße 1
79104 Freiburg
Deutschland

Der vielleicht schwierigste Film aus der Filmographie von David Lynch versammelt viele der Elemente, die das künstlerische Schaffen nach seinem Ausstieg aus dem Kino ausmachen sollten. Der Wunsch danach, frei mit Formen und Technologien zu experimentieren, ohne an einen Plot oder Publikumserwartungen gebunden zu sein, leuchtet hier in einem besonderen Maße auf. Die Digitalkamera, mit der dieser Film gedreht ist, erhöht noch einmal den überfordernden und befremdlich-verstörenden Anteil, den seine Bilder auch schon vorher immer besaßen. Laura Dern findet sich als Schauspielerin im Zwischenbereich von Selbst und Rolle in höchst unterschiedlichen Szenarien und Räumen wieder. Diese unterlaufen auf radikale Weise unsere Erwartungen an das Hollywood-Kino und lassen stattdessen immer wieder avantgardistische Gesten aufblitzen.

Auch die Experimente auf seiner Internetseite zu Beginn der 2000er Jahre erhalten mit den immer wieder erscheinenden Menschen im Hasenkostüm, die aus seiner Sitcom-Parodie Rabbits (2002) stammen, Einzug in sein filmisches Schaffen. Weniger ein Erzählfilm als eine Aneinanderreihung von rätselhaften Gesten und Verläufen, macht Inland Empire dahingehend Freude, dass er sich wie der Film eines von allen Konventionen endlich befreiten, künstlerisch tätigen Menschen anfühlt, der sich um keinerlei Restriktionen und Erwartungen mehr zu scheren hat.

Gezeigt im Rahmen der Filmreihe: David Lynch
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