Im Auftrag eines multinationalen Werbekonzerns bewegt sich die Produktionsassistenten Angela in ihrem Auto quer durch Bukarest, um Interviews mit Menschen zu führen, die Opfer von Arbeitsunfällen geworden sind. Dabei sucht sie nach Personen, die an einem Dreh für ein Video zum Thema Arbeitssicherheit teilnehmen wollen, mit dem sich der produzierende Konzern aus der Verantwortung ziehen möchte. Der Film montiert zwischen die Fahrten und Interview sowie die verschiedenen anderen Stationen von Angelas Odyssee durch die rumänische Hauptstadt in essayistischer und kommentierender Form fiktive TikTok-Clips, in denen sie mit Hilfe von Filtern Andrew Tate parodiert, sowie Ausschnitte aus einem rumänischen Propagandafilm aus der Sowjetzeit. Längere Cameo-Auftritte von Nina Hoss und Trashfilm-Regisseur Uwe Boll vollenden diesen thematisch außerordentlich gegenwärtigen Film. Neben seiner gelungenen satirischen Inszenierung kapitalistischer Arbeitsverhältnisse besticht Do Not Expect Too Much From the End of the World durch seine facettenreiche und vielschichtige Bildsprache. Jude scheint jedes Mittel recht zu sein, um der trostlosen Gegenwart eine widerständige und eigensinnige Filmform entgegenzusetzen.
JE Thomberg
Bild:© MUBI