Großer Hörsaal Biologie (Universität Freiburg - Biologie II/III)

Schänzlestraße 1
79104 Freiburg
Deutschland

Als dreiteilige zeitgenössische Fabel erzählt Kinds of Kindness von unterschiedlichen, aber lose miteinander verbundenen Beziehungsepisoden: ein Mann, der keine Wahl hat und versucht, die Kontrolle über sein eigenes Leben zu übernehmen; ein Polizist, der beunruhigt ist, als seine Frau, die auf See vermisst wurde, wieder zurückkehrt und wie ein fremder Mensch scheint; und eine Frau, die entschlossen ist, eine bestimmte Person mit einer besonderen Gabe zu finden, welche dazu prophezeit ist, ein außergewöhnlicher spiritueller Guide für ihre Sekte zu werden.

In Yorgos Lanthimos typisch absurder Manier beschäftigt sich der Film mit den Themen Macht, Kontrolle, freier Wille und den Dynamiken zwischenmenschlicher Beziehungen. Mit diesem kaltherzigen Triptychon aus ätzendem Witz zeigt sich Lanthimos dabei von seiner misanthropischsten, aber auch bissig-humorvollsten Seite. Während Kinds of Kindness versucht, sich der märchenhaften Struktur seines Vorgängers Poor Things und damit auch des Disney-Publikums zu entledigen, sind die durch die präsentierten Beziehungsgeflechte zentralen Filminhalte vor allem psychoanalytisch einprägsam. Auch wenn es den hoffnungslosen Vignetten sporadisch an Tiefgang fehlt, liefert der Film durch die vielen Überspitzungen und dem allgegenwärtigen Grotesken ein desillusioniertes Spektakel.

Lucas Thil

Bild: © Searchlight

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