In „Le Meraviglie“ nimmt uns Alice Rohrwacher mit auf eine Reise in die ländliche Toskana. Im Mittelpunkt steht die Imkerfamilie von Gelsomina, die versucht, ihre traditionelle Lebensweise gegen den Druck der Moderne zu bewahren. Der Film verwebt Realismus mit märchenhaften Elementen und erzählt von den Herausforderungen des Erwachsenwerdens und dem Verlust von Unschuld.
Gelsomina, die älteste Tochter, steht im Zentrum der Geschichte. Sie navigiert zwischen familiären Pflichten und ihren eigenen Träumen, während ihre Welt durch die Ankunft eines Fernsehteams und eines jungen Straftäters auf den Kopf gestellt wird. Rohrwacher fängt meisterhaft die Dynamik der Familie ein, ihre Kämpfe und Momente der Zärtlichkeit.
Die Regisseurin schafft eine atmosphärisch dichte Welt, in der die Grenze zwischen Realität und Fantasie oft verschwimmt. Die Darstellung des ländlichen Lebens ist liebevoll und detailreich, ohne dabei in Nostalgie zu verfallen. „Le Meraviglie“, das bei den Filmfestspielen von Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde, ist eine poetische Meditation über Familie, Tradition und den unaufhaltsamen Wandel der Zeit.
Gezeigt im Rahmen der Filmreihe: Alice Rohrwacher
Bild: © RAI Cinema