Die Anzahl der Darstellungsstandards weiblicher Figuren ist ebenso
groß und vielfältig wie die Fülle der dabei mitschwingenden Miss-
achtungen.
Nina Menkes untersucht in ihrem Dokumentarfilm den „Male Gaze“
im Kino anhand von über 120 Jahren Filmgeschichte. Wie stark ist
die Objektivierung und Sexualisierung des weiblichen Körpers in die
Filmsprache eingebettet und welche Auswirkungen hat dies auf die
Gesellschaft?
Menkes deckt den Zusammenhang zwischen normierter filmischer
Darstellung und sexueller Belästigung, Ausbeutung in der Film-
branche und der Diskriminierung von Frauen auf. Interviews mit
Filmschaffenden und Beispiele aus der Filmgeschichte verdeut-
lichen visuelle Codes, inszenatorische Techniken und männliche
Dominanz.
Die Dokumentation ist ein eindringliches Plädoyer für Ver-
änderungen in der Filmproduktion und für notwendigen ge-
sellschaftlichen Wandel. Sie trägt zudem wesentlich zur Ent-
schlüsselung einer visuellen Sprache bei, die vor allem von
denen gesprochen wird, die deren Existenz leugnen.
Nina Menkes | USA | 2022 | 107 min | engl. mit dt. UT | im Rahmen der 33. Freiburger Lesbenfilmtage
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