Die Ausstellung neigt sich dem Ende zu. Dies wollen wir feiern und der besinnlichen, aufwühlenden & schönen Zeit in Freiburg gedenken.
Ausgerüstet mit der Ukulele und unterstützt von zwei Freunden am Bass, Schlagzeug und Klavier, sprengt die Musik von Jules der Halbe die Genres von Alternative-Indie-Rap bis hin zu Folklore-Punk – mitreißend energiegeladen und selbstverständlich gesellschaftskritisch.
Also kommt vorbei und nutzt diese letzte Chance, euch die Ausstellung in Freiburg anzuschauen und euch mit uns auszutauschen!
Hier ein paar generelle Infos zur Ausstellung:
Lützerath war zum Räumungszeitpunkt letztes Jahr überall in den Medien präsent. Bilder von Zerstörung und chaotischen Räumungsarbeiten, von gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Aktivist*innen und der Polizei und von militantem Verhalten und Gewaltbereitschaft unter den Besetzer*innen dominierten. Das ist das letzte und oft auch einzige Bild, das vielen Menschen über ein Jahr später von diesem widerständigen Ort geblieben ist.
Und es könnte nicht gegensätzlicher sein zu dem, was Lützerath vor der überstürzten Räumung ausgemacht hat. Wie können wir also versuchen, die kollektive Erinnerung an diesen Ort dem anzunähern, wie wir ihn erfahren haben? Als Ort des solidarischen Zusammenlebens und Lebensform frei von Profitlogik, ausgerichtet auf individuelle und kollektive Bedürfnisse. Als Ort des unentwegten Lernens von- und miteinander. Als Lebensentwurf für eine alternative Gesellschaftsform – eine kleine Utopie an der Kante kapitalistischer Zerstörung. Als wichtigen Freiraum für Vernetzung, Organisation und Wissensweitergabe innerhalb der Klima-Gerechtigkeits-Bewegung und Raum für Kreativität, Ausprobieren und großen künstlerischen Ausdruck. Ein Ort, an dem alle Bereiche des Lebens von der Wurzel ausgehend (also genau im Wortsinne radikal = an die Wurzel gehend) kreativ neu gestaltet wurden. Ein Ort, der an sich selbst ein Kunstwerk, eine soziale Plastik, war.
Die Kunst aus Lützerath weiter zu teilen und zu zeigen ist ein Ansatzpunkt dafür. Wir wollen Lützerath leben lassen, indem wir die Kunst ausstellen, die während zweieinhalb Jahren Besetzung vor Ort entstanden ist und zu Lützerath gehört. Und auch die Arbeiten, zu denen Menschen zahlreich durch Lützerath inspiriert wurden und die den Ort und seine Räumung reflektieren und von den Kämpfen für ein besseres Leben in einer befreiten Gesellschaft erzählen. Die Ausstellungen sollen außerdem einen Raum schaffen, in dem Menschen, die Lützerath erlebt haben zusammenkommen, zurück und nach vorne blicken, sich erinnern, reflektieren und träumen können.
Die Wanderausstellung ist vor einem Jahr gestartet und nach einem Auftakt in Heidelberg haben wir fast das gesamte Werkkollektiv im Gabriele Space in München und im Atelier für Gegenwartskunst in Leipzig ausgestellt. Das LÜTZER ART Kollektiv ist mittlerweile auf über fünfzig Mitwirkende angewachsen, von denen über vierzig unterschiedliche Künstler*innen ihre Arbeiten einbringen. In Video- und Soundarbeiten, Fotoserien, Grafiken, Zeichnungen, Malerei und Objektkunstwerken teilen wir, wie wir diesen Ort und seine Utopie erfahren haben und wozu er uns inspiriert hat.
Jetzt gastiert das Ausstellungsprojekt in Freiburg und wird vom 10. bis zum 20. März im ZeitRaum des ArTik zu sehen sein.
Wir sind gespannt und voller Vorfreude auf die Begegnungen mit euch!
Bis dann, Lützi Lebt!
Das LÜTZER ART Kollektiv
Instagram: luetzer_art
E-Mail: luetzer.art@systemli.com
