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Deutschland

QUO VADIS, AIDA? erzählt ergreifend von den unvorstellbaren Gräueltaten, die sich damals – vor nur 26 Jahren – mitten in Europa und unter den Augen der internationalen Staatengemeinschaft in Srebrenica ereigneten. Bosnisch-serbische Truppen der Armee der serbischen Republik und Paramilitärs unter der Führung von Ratko Mladić ermordeten damals in der bosnischen Kleinstadt mehr als 8.000 zumeist männliche Zivilisten, die sie in Massengräber verscharrten. 

Der Spielfilm folgt Aida. Die ehemalige Lehrerin arbeitet als Übersetzerin für die UN-Truppen. Sie selbst ist in Sicherheit. Nicht aber ihr Mann Nihad sowie die beiden Söhne Hamdija und Sejo, was sie mit zunehmend panischem Organisationswillen und über alle verfügbaren Beziehungen zu ändern versucht. Denn Aida hat genug Verhandlungen übersetzt, um zu wissen, wie lebensgefährlich die Situation ist, und wie wenig man sich auf die Beschwichtigungen der UN verlassen kann. Und so begleitet die Kamera Aida bei ihrer Hatz durch die Fabrikhallen, Gänge und provisorisch eingerichteten UN-Büros. Durch ein nie enden wollendes Labyrinth aus Metall und Beton, Schweiß und Angst. 

Für Jasmila Žbanić sind der Bosnienkrieg und seine Schatten schon lange Thema. Die Regisseurin stammt aus Sarajevo und war 17, als der Krieg ausbrach. In ihrem Debütfilm ESMAS GEHEIMNIS / GRBAVICA, der 2006 den Goldenen Bären gewann, beschäftigte sie sich mit der vom Krieg gezeichneten, zwischen Aufbruchstimmung und alten Verletzungen zerrissenen Nachkriegsgeneration. Mit QUO VADIS, AIDA geht sie nun zurück, mitten hinein in den dunkelsten Moment des Krieges.

In Kooperation mit AMICA e.V.

Bosnien-Herzegowina, D, F, Ö, Polen, Rumänien, Niederlande, Norwegen / 2020 / OmU / 103 Min. //
Regie:
Jasmila Žbanić
Di 11.07., 19:30

Film zum langen Schatten des Bosnienkrieges
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