Horror-Szenarien von in dunklen Kellerfluren abgestellten OP-Patient*innen, Tod durch Vergessen oder Pflegekräfte im Burn-out: Fast alle kennen solche Geschichten. Und in Talkshows und Medien ist die Krise in deutschen Krankenhäusern schon lange Thema. Die Ursache für den Behandlungsnotstand liegt vor allem im Personalmangel, der wiederum eine direkte Folge der Fallpauschalen ist. Um die immer häufiger privat geführten Kliniken rentabler zu machen, strichen Beraterfirmen über die Jahre etliche Pflegestellen. Das wiederum führt zu unbelegten Betten, weil für die Versorgung Personal fehlt. Das Ziel ist es, immer mehr Fälle in immer kürzerer Zeit abzuwickeln und vermehrt Behandlungen durchzuführen, die hohe Fallpauschalen versprechen.
Die Filmemacher*innen bezeichnen ihre per Crowdfunding realisierte Doku als „Film von unten“. Fernab wirtschaftlicher Interessen blicken sie auf beklagenswerte Zustände und sprechen mit Mediziner*innen, Patient*innen sowie Pflegekräften, die mit Streiks auf ihre Lage aufmerksam machen. Die Dokumentation zeigt Menschen dort, wo sie am verletzlichsten sind, nämlich als hilfsbedürftige Patient*innen, die den gnadenlosen Prinzipien von Gewinn und Verlust untergeordnet sind.
In Kooperation mit den Kritischen Mediziner*innen
D 2018 / OF / 82 Min. / Regie: Leslie Franke, Herdolor Lorenz
Do 01.06., 19:30 / Einführung: Kritische Mediziner*innen, mit Gast
Gute Besserung? Filmreihe kritische Medizin
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