Regie: Václav Marhoul | Drehbuch: Jerzy Kosinski, Václav Marhoul, Tom Abrams | Kamera: Vladimír Smutný | Besetzung: Petr Kotlár, Nina Sunevic, Alla Sokolova | Raumzeit: Czech Republic, Slovakia, Ukraine 2019 | Länge: 169 Min | Medium: DCP | Sprachfassung: Tsch. OmU | Originaltitel: Nabarvené ptáče
Ein kleiner Junge lebt auf einem Hof mitten im Nirgendwo. Nur eine alte Bäuerin kümmert sich um ihn, den Haushalt und das wenige Vieh. Als er eines Morgens aufwacht, ist sie tot. Mutterseelenallein, ohne Nachbarn weit und breit, macht sich der Kleine notgedrungen auf den Weg, um Hilfe zu suchen, und gerät in eine Welt voller Niedertracht, in der es offenbar jeder Mensch, dem er begegnet, auf ihn abgesehen hat. Drohungen und Schläge stehen gerade mal am Anfang seiner Odyssee mitten hinein ins Herz der schwarzen Menschenseele
Mit The Painted Bird erfüllte sich der tschechische Regisseur Václav Marhoul einen lange gehegten Regiewunsch. Auf 35mm Film in opulentem Schwarzweiß in Cinemascope gedreht und besetzt mit Stars wie Harvey Keitel, Udo Kier, Stellan Skarsgård, Julian Sands und Barry Pepper stellt Marhoul von Anfang an klar, dass er keinen kleinen Independentfilm vor Augen hatte, sondern ein Epos, das sich an internationalen Großproduktionen der letzten 50 Jahre messen lassen will – und auch kann. So ist das Ergebnis ein knapp dreistündiges Tone Poem über die dunklen Seiten des menschlichen Daseins, das seinen fast lyrischen Bilder heftige Gewaltausbrüche und Grausamkeiten gegenüberstellt.