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Großer Hörsaal Biologie (Universität Freiburg - Biologie II/III)

Schänzlestraße 1
79104 Freiburg
Deutschland

Regie: Andrei Tarkovsky | Drehbuch: Arkadiy Strugatskiy, Boris Strugatskiy, Andrei Tarkovsky | Musik: Eduard Artemyev | Kamera: Georgi Rerberg, Aleksandr Knyazhinsky, Leonid Kalashnikov | Besetzung: Alisa Freyndlikh, Aleksandr Kaydanovskiy, Anatoliy Solonitsyn | Raumzeit: Soviet Union 1979 | Länge: 162 Min | Medium: DCP | Sprachfassung: Ru. OmU | Originaltitel: Сталкер

Drei Menschen, ein Professor, ein Schriftsteller und ein „Stalker“ (hier etwa: Pfadfinder, Kundschafter), begeben sich in die „Zone“ um nach dem Raum der Wünsche, der jeden Herzenswunsch eines Menschen erfüllt, zu suchen. So kurz lässt sich handlungstechnisch das Meisterwerk von Tarkowski zusammenfassen und doch lässt sich dieser Film, auch 40 Jahre nach Erscheinung, in seiner Wirkung nicht fassen. Die „Zone“ ist bis heute einer der schönsten Orte, die es in der Filmwelt je zu sehen gab. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein Kriegsschauplatz, doch Tarkowski spielt mit Farben und Schatten und erschafft aus den Landschaften wahre Schönheit, wie sie es nur Brueghel und David Friedrich schaffen könnten.

Die bekannte Anekdote von Tarkowski, dass der Film am Anfang langsamer und schwerfällig sein sollte, damit diejenigen, die einen Actionfilm erwarten, aus dem Kino gehen können, scheint im heutigen Kino umso effektiver. Auch wenn der absolute Subjektivismus, dass doch jeder aus Filmen herausziehen soll, was er will, eine Art kunstfeindliche Beliebigkeit in die Welt setzt, zeigt sich in Stalker, dass dies im absoluten Kunstwerk durchaus zutreffen kann. Die Verantwortung des Künstlers/der Künstlerin, der Religion und der Lehrer ist das große Thema und der humanistische Grundsatz, den Tarkowski mit Stalker diskutieren möchte. Ein Leben ohne Leid wäre auch ein Leben ohne Glück und Hoffnung. Um dieses Leid auszuhalten, brauchen wir auch in Zukunft die (Film)Kunst.

Gezeigt in der Filmreihe: Das kleine Arthouse 1x1
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