Regie: Ingmar Bergman | Drehbuch: Ingmar Bergman | Musik: Lars Johan Werle | Kamera: Sven Nykvist | Besetzung: Bibi Andersson, Liv Ullmann, Margaretha Krook | Raumzeit: Sweden 1966 | Länge: 83 Min | Medium: DCP | Sprachfassung: Swe. OmU
Eines der zentralen Themen von Persona ist die Idee der „Persona“, also der Masken, die Menschen tragen, um der Welt ein bestimmtes Bild zu vermitteln. Der Film erzählt die Geschichte zweier Frauen, einer Krankenschwester namens Alma und einer berühmten Bühnenschauspielerin namens Elisabet, die sich in ein abgelegenes Landhaus am Meer zurückziehen, damit Elisabet sich von einem Nervenzusammenbruch erholen kann. Während sie Zeit miteinander verbringen, verschwimmen ihre Persönlichkeiten und Identitäten, und die Grenzen zwischen Realität und Illusion beginnen sich aufzulösen.
Sigmund Freud würde sich wahrscheinlich auf das Konzept des Unterbewussten in Persona konzentrieren. Im Laufe des Films erleben die Figuren verschiedene Konflikte und Wünsche, die nicht immer direkt ausgedrückt werden. In Persona sehen wir, wie die Figur der Alma, gespielt von Bibi Andersson, mit ihren eigenen Wünschen und Gefühlen kämpft, während sie sich immer mehr mit der Protagonistin des Films, Elisabet Vogler, gespielt von Liv Ullmann, verstrickt. Jacques Lacan hingegen würde sein Konzept des Spiegelstadiums in Persona wiederfinden. Wir sehen wie sowohl Alma als auch Elisabet mit ihrem eigenen Identitätsgefühl und Selbstwert kämpfen. Lacan würde dies wahrscheinlich als Ausdruck ihrer unvollständigen Entwicklung der Subjektivität und des Selbstbewusstseins interpretieren. Mit seinen nur 83 Minuten ist Persona ein äußerst dichter Film, der selbst bei einer mehrmaligen Sichtung seine Komplexität nicht verliert und ständig zum Nachfragen der eigenen Position im Kino anregt.