Regie: Anisia Uzeyman, Saul Williams | Drehbuch: Saul Williams | Musik: Saul Williams | Kamera: Anisia Uzeyman | Besetzung: Cheryl Isheja, Elvis Ngabo, Diogène Ntarindwa | Raumzeit: United States, Rwanda, France, Canada 2021 | Länge: 105 Min | Medium: DCP | Sprachfassung: OmU
In den unwirtlichen Bergen Burundis flieht der Arbeiter Matalusa vor der Ausbeutung in den Coltan-Minen und trifft in einem aus recycelten Computerteilen gebauten Dorf auf die intersexuelle Hackerin Neptune. Gemeinsam schließen sie sich einem antikolonialistischen Kollektiv an, das sich dem Sturz des autoritären Regimes verschrieben hat.
Realer Hintergrund dieses utopischen Independent-Gegenentwurf zu Black Panther: Wakanda Forever ist der Coltan-Abbau in Ruanda, wo auch die Dreharbeiten zum Film stattfanden. Immer wieder sieht man die schweren, metallisch glänzenden Erden, auf die unsere digitale Welt – vom Smartphone bis zum E-Autos – so dringend angewiesen ist, deren Abbau aber auf ganz analoger Ausbeutung basiert. Die politische Anklage gegen das westliche Profitstreben ohne Rücksicht auf Mensch und Natur wird auf ganz und gar unwestlich Weise vorgetragen. Assoziativ, poetisch und bildgewaltig inszenieren der US-amerikanischen Spoken-Word Artist und Musiker Saul Williams und die ruandischen Filmemacherin und Schauspielerin Anisia Uzeyman diese afrofuturistische Fantasie. Ein Film zwischen Musical, Science-Fiction-Parabel und ökofeministischem Hacker-Manifest.
Mit Vorfilm: Kleinod