“Das Exploding Head Syndrome (EHS) ist ein Zustand, bei dem eine Person beim Einschlafen oder Aufwachen laute Geräusche hört und/oder ein explosives Gefühl hat. Neben Lärm berichten einige Leute von Angst und Lichtblitzen.” (Wikipedia)
In Memoria spielt Tilda Swinton die schottische Orchideengärtnerin Jessica, die bei Tagesanbruch durch ein lautes Explosionsgeräusch erschreckt wird und seitdem unter Schlafproblemen leidet. Von Schlaflosigkeit geplagt besucht sie ihre Schwester Karen (AB) im kolumbischen Bogotá. Während dem Aufenthalt freundet sie sich mit der Archäologin Agnès (JB) an, die menschliche Überreste von einer Ausgrabungsstätte untersucht, die beim Bau eines Tunnels entdeckt wurden. In einem Tonstudio versucht Jessica, das laute Explosionsgeräusch mit Hilfe des Tontechnikers Hernán zu rekreieren. Als sie im Dschungel auf einen weiteren Hernán trifft, der eine Art Reinkarnation zu sein scheint, zerfließen Wahrnehmungen, Empfindungen und Erinnerungen in eine spirituelle Weise zusammen, die es so selten im Kino zu sehen gibt.
Der Regisseur Apichatpong Weerasethakul, der selbst unter dem Exploding Head Syndrom leidet, schafft mit seinem ersten Film außerhalb von Thailand, eine außergewöhnliche Erfahrung, die uns Zuschauer:innen Fragen über das Wesen von Geräuschen im Kino und damit auch der Wahrnehmung unserer eigenen Welt stellt.