Mit dem Anwerbeabkommen 1961 mit der Türkei kamen mit den Menschen auch deren Musik nach Deutschland. Weitgehend unbeachtet von der deutschen Mehrheitsgesellschaft entwickelten sich eigenständige musikalische Richtungen, die es in dieser Form in den Heimatländern der Einwander:innen nicht gab.
Die beispiellose Geschichte der Musikkultur der Generation der sogenannten "Gastarbeiter:innen", ihrer Kinder und Enkelkinder erzählt Cem Kaya in „Aşk Mark ve Ölüm“ vielschichtig und anhand von umfangreichem Archivmaterial - und gewann damit in der Sektion Panorama bei der Berlinale 2022.
Der Dokumentarfilm erzählt von der Musik und den Erfolgen von Künstler:innen wie u.a. Yüksel Özkasap - der Nachtigall von Köln-, Aşık Metin Türköz, dem psychedelische Duo Derdiyoklar und dem Protestsänger Cem Karaca. Der Film thematisiert aber auch türkisch-deutsche Zeitgeschichte: Schlechte Arbeitsbedingungen und Arbeitskampf, Heimweh und Trennung von Freund:innen und Familie, sowie Xenophobie und Rassismuserfahrungen sind Teil davon.
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