Was passiert, wenn ein junger Filmemacher eine sex-positive Doku drehen will, dabei auf ein junges Influencer-Paar trifft, das mit Amateurpornos auf Zypern reich werden will, und bei den Dreharbeiten die Mechanismen des Geldverdienens in der Onlinepornoindustrie kennenlernen muss? Entstanden ist eine vielschichtige Dokumentation, die, ohne über die beteiligten Protagonist:innen zu urteilen, über Methoden von Pick-Up-Artists, toxische Männlichkeit und eine reaktionäre Beziehung, in der es viel um Abhängigkeiten, Dominanz und Manipulationen geht, aufklärt. Diese Beziehung zu beobachten, hat etwas sehr Ernüchterndes und zunehmend Beklemmendes, da das Bild, das man am Anfang davon hat, zunehmend in kleinen Details und Aussagen zersetzt wird.
Nico ist dabei ein manipulativer und berechnender Geschäftsmann, der keinen Zweifel daran lässt, dass er seine Freundin komplett in der Hand hat und über sie bestimmt. Diese Unterwürfigkeit von Andreea zeigt sich immer wieder in unterschiedlichen Details und mehr und mehr stellt sich die Frage, was das Attribut „sex-positiv“ in diesem Kontext noch bedeuten kann. Sex-positiv ja, aber für wen? Pornfluencer ist ein Film, der ein Bewusstsein schaffen und dabei nicht alles unkommentiert stehen lassen möchte, sondern Kontext zum Verständnis gibt, damit sich Zuschauer:innen ihr eigenes Bild – und das differenziert – bilden können.
Alle Filme im Programm des aka-Filmclub werden in Originalversion mit deutschen Untertiteln gezeigt (Ausnahmen gekennzeichnet). Einlass ab 19.30 Uhr, Eintritt 1,50€ mit Mitgliedsausweis (beides ausschließlich an der Abendkasse erhältlich).
Mehr Informationen unter www.aka-filmclub.de
All movies are shown in original language with German subtitles. Doors open 19.30 pm, entrance fee 1,50€ with membership card.