Kulturaggregat / Hilda5

Hildastraße 5
79102 Freiburg im Breisgau
Deutschland

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Die Ausstellung verbindet zwei Werksreihen und spiegelt zugleich den Bruch, den die Covid Pandemie für den Künstler erzeugt hat.

Die urbanDecollage Werke basieren auf Veranstaltungsankündigungen in Form von Postern und Plakaten. 

Sie spiegeln das bunte, pulsierende Leben der Großstadt.

Nachdem es 2020 plötzlich keine Veranstaltungen mehr gab, und somit auch viel weniger Plakate, konzentrierte sich Yamakasino auf minimalistische Blickwinkel im urbanen Raum und fand sie vor allem in der Architektur. So entstand die minimal architecture Serie.

Künstlerbeschreibung:

Matze Brandt AKA YAMAKASINO wurde 1978 in Bielefeld/NRW geboren.

Mit 14 Jahren begann er Graffiti zu malen. 

Im Alter zwischen 15 und 25 Jahren sprühte er Auftragsarbeiten für Privatpersonen, Firmen und öffentliche Träger.

Als er 2006 nach Berlin zog, veränderte sich sein künstlerischer Fokus mehr in Richtung Stencil Streetart, Objektkunst und Fotografie.

Neben dem gestalten ging es immer mehr um das Entdecken von Kunst im urbanen Raum. Dort wo sie keiner vermutet und erkennt.

So entstand die urbanDECOLLAGE Technik, bei der Poster und Plakate nicht arrangiert werden, sondern langsam, mal Schicht für Schicht, mal in großen Schritten von urbanen Plakatwänden abgerissen werden, bis sich ein buntes, stimmiges Bild entwickelt.

Die enge Verbindung zu Yamakasinos Graffitiwurzeln ist in den oft großformatigen-Werken deutlich sichtbar. 

Sie arbeiten, auf abstrakte Weise, intensiv mit der aus der Graffiti-Kunst bekannten Farbvielfalt, den klaren Kanten und harten Kontrasten.

In einigen Werken kommen Stencils und andere Graffitielemente auch direkt zum Einsatz.

Oft nutzt er die Möglichkeiten der Fotografie um mit Doppelbelichtungen und digitaler Nachbearbeitung möglichst farbgewaltige Werke von hoher Diversität zu schaffen.

 

2020 wurde die urbanDECOLLAGE zur Vorlage für die Kunst der Romanfigur Nana, in dem Buch „Nanas Reise - und zwischen uns all die Farben“ von Autorin Christiane Antons.

 

Ebenfalls seit 2020, mit beginn der Covid Pandemie, veränderte sich der Künstlerische Fokus erneut.

Da es keine Veranstaltungen mehr gab, und somit auch viel weniger Plakate, konzentrierte sich Yamakasino auf minimalistische Blickwinkel im urbanen Raum und fand sie vor allem in der Architektur.

Die „Minimal Architecture“ Serie versucht, Einfachheit im Chaos der Großstadt zu finden und sichtbar zu machen.

Die digital beruhigten und farblich nachgestalteten Bilder zeigen und verstärken Formen, Farben und Kontraste, die durch die urbane Reizüberflutung verdeckt wurden.

Zwei Antriebe finden sich im gesamten Oeuvre des Künstlers durchgehend wieder.

1. Die oft stundenlange Erkundung des Urbanen Raums zu Fuß. 

Die Fototouren sind laut eigener Aussage ein wichtiger Teil seines Wirkens und haben durchaus meditativen Charakter. Ziel ist es immer, neues zu entdecken und alle Hürden, die dem im Weg stehen zu überwinden.

2. Die Suche nach Schönheit im vermeintlich Hässlichen (ob zerrissene Plakate, graue Wände, oder große Betonblöcke). Seine Werke sollen Betrachter*innen den Anreiz bieten, selbst einen bestimmten Blick zu entwickeln, bei ihrem nächsten Stadtspaziergang Schönheit zu entdecken, wo man sie nicht erwartet.

Der Name YAMAKASINO stammt von den Yamakasi - der ersten Parkour-Gruppe, die 1997 in Paris gegründet wurde. 

Diese akrobatischen Freerunner bewegen sich frei durch das Urbane Umfeld, scheinbar ohne physikalische Grenzen zu akzeptieren und immer auf der Suche nach neuen Wegen, die Stadt zu erkunden.

Ähnlich - zugegeben nicht ganz so akrobatisch - geht Matze Brandt bei seinen Foto und Decollage Touren durch große Städte vor.

Immer da, wo es schwierig wird, wird es auch interessant. Oft warten an eher unzugänglichen Orten besondere Blickwinkel.

 

 

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