Zusätzlich zum Zentralen Gedenken an Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Wladimir Lenin bei der LLL Demonstration in Berlin plant die Kommunistische Jugend im Dezember und Januar in verschiedenen Städten Gedenkrundgänge. Mit diesen soll das Andenken an Menschen, die als Kommunist:innen oder Widerständige in ihren Kampf für eine befreite Gesellschaft oder gegen den Faschismus schwere Repressionen und zum Teil sogar den Tod in Kauf genommen haben, lebendig erhalten werden.
Für viele Jugendliche sind Wörter wie „Gedenken“ und „Märtyrer:innen“ heute sicher eher befremdlich. Sie scheinen besser in einen altmodischen Gottesdienst als in die revolutionäre Bewegung zu passen. Wieso benutzen wir Kommunist:innen diese Wörter also trotzdem und machen solche Gedenkveranstaltungen?
Als Kommunist:innen ist es unser Ziel eine revolutionäre Bewegung aufzubauen, die den Kapitalismus und seinen Staat, die BRD, zerschlägt und an deren Stelle den Sozialismus aufbaut. Oft sieht es so aus als wäre dieses Ziel unerreichbar, als wären unsere Gegner:innen zu stark und eine revolutionäre Bewegung gegen diese aufzubauen scheint unmöglich. In solchen Momenten ist es gut, sich in Erinnerung zu rufen, dass wir hier in Deutschland auf eine reiche Geschichte der revolutionären Bewegung zurückschauen können. Auch wenn in der bürgerlichen Geschichtsschreibung immer wieder versucht wird es todzuschweigen, so haben sich in Deutschland doch zu vielen unterschiedlichen Zeiten in den letzten Jahrhunderten zehntausende Menschen für unser Ziel eingesetzt. In jeder Stadt können wir Beispiele für Menschen finden, die im Namen der Revolution Großes geleistet haben. Sich klar zu machen, dass, egal wie hoffnungslos die jetzige Situation auch erscheinen mag, man als Revolutionär:in in einer reichen Tradition steht, an die man anknüpfen kann, ist ein Ziel des revolutionären Gedenkens.
Darüber hinaus sollten uns unsere Genoss:innen die für ihre politischen Überzeugungen Repressionen oder sogar den Tod in Kauf genommen haben, ein Vorbild sein. Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Ivana Hoffmann sind nur einige, die für den revolutionären Kampf ihr Leben geopfert haben. Regt das nicht zum Nachdenken an? Inwieweit sind wir bereit etwas von uns für den revolutionären Kampf zu opfern? Wenn wir uns mit dem Leben und Beweggründen unserer gefallenen Genoss:innen, unseren Märtyrer:innen auseinandersetzen, können wir von ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit auf unserem eigenen Weg zu einer revolutionären Persönlichkeit einiges lernen.
Aus diesem Grund ist Gedenken keineswegs etwas, was nur in altmodische, verkrustete Kirchen oder ähnliche Orte gehört. Nein im Gegenteil: Wir zielen darauf hin, dass unsere gefallenen Genoss:innen ein lebendiger Teil unserer Organisationen, unserer Bewegungen werden. Ihnen soll gedacht werden, und ihre Geschichten sollen erzählt werden, sodass sie für uns Inspiration und Vorbild sein können. So werden sie im revolutionären Kampf ewig weiterleben.