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Digitaler Flashmob am 8. März | 10 - 10.15 Uhr / 17-17.15 Uhr, vom AK Feminismus & Mutterschaft Berlin Neukölln

Für alle, die aus verschiedensten Gründen an diesem Tag nicht auf der Straße sein können!

 

Care-Arbeit - für welches System_relevant?

Gegen das neoliberale Mindestmaß!

Ein fürsorgliches, soziales und solidarisches System geht nicht ohne ... !

 

Kommt am 8. März zum digitalen Flashmob! Bringt ein Schild mit, auf dem eure Antwort steht:

Welche Care-Strukturen, Care-Arbeit und welche Sorgetätigkeiten sind in einem fürsorglichen, sozialen und solidarischen System_ relevant oder sollten es sein? Ohne was geht es nicht?

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Log In 10:00-10:15 Uhr:

https://hu-berlin.zoom.us/j/64198602519...

Meeting-ID: 641 9860 2519

Passwort: 08032021

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Log In 17:00-17:15 Uhr:

Zoom-Meeting beitreten

https://hu-berlin.zoom.us/j/65189792778...

Meeting-ID: 651 8979 2778

Passwort: 08032021

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Wir - der AK Feminismus und Mutterschaft in Berlin Neukölln - haben uns gefragt:
Für welches System soll Care-Arbeit eigentlich relevant sein? Unter welchen Bedingungen findet sie im Neoliberalismus statt? Bezahlt wird sie schlecht, unbezahlt bleibt sie unsichtbar, wertgeschätzt wird sie selten.
Von angemesser finanzieller Anerkennung der Leistungen von Pflegekräften, medizinischem Fachpersonal, Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen, Reinigungskräften und illegalisierten Hausangestellten etc. sind wir weit entfernt.
Und im Lockdown?
Von wegen systemrelevant - die Pandemie zeigt, dass Raum für Fürsorge und Care-Arbeit in diesem neoliberalen kapitalistischen System noch immer ein Stück mehr reduziert wird. Damit das Wirtschaftssystem weiterlaufen kann, werden die letzten Reserven der Fürsorgenden aufgebraucht und psychische und physische Folgen ignoriert. Die Grenze des "Möglichen" wird neu gezogen. Ein paar Beispiele: Pflegende müssen aufgrund des bereits zu lange bestehenden Pflegenotstands trotz Coronainfektion weiterarbeiten. Zusätzliche Urlaubstage für Eltern werden parteipolitisch verhindert. Die zehn reichsten Länder der Welt sichern sich 75% des Impfstoffs.
Wir sehen, dass Care-Arbeit und Solidarität auf ein gefährliches Minimum reduziert werden, während Ressourcen und Profite sogar noch in der Krise maximiert werden.
Homeschooling, Homeoffice, Homecooking und -caring, Homesharing bis zum Exzess. Die staatlichen Strukturen können das Defizit nicht kompensieren, das ein neoliberales kapitalistisches System seit vielen Jahren entstehen lässt, da Politiker*innen diese Ideologie stützen. Öffentliche Fürsorge und Gesundheitsversorgung werden seit langem gekürzt und einem profitorientierten Qualitäts- und Zeitmanagament unterworfen, das uns jetzt auf die Füße fällt.

Sorgearbeit folgt einer anderen Logik: Sie ist beziehungsförmig, nicht pauschalisierbar, sie braucht Zeit, Nähe, Zuwendung und ist individuell. Care-Arbeit ist existentiell für menschliche Gemeinschaft.

Die strukturell bedingte, patriarchale und mit [kolonial-]rassistischen Kontinuitäten verwobene Ungleichheit in der Verteilung der Verantwortung für Care-Arbeit macht unsere Fragen zu einem drängenden feministischen Anliegen. Die Pandemie als soziales Brennglas verstärkt traditionelle, patriarchale, klassistische und rassistische Rollenzuweisungen und wirft unter anderem auf ein zu hinterfragendes Modell der heteronormativen Kleinfamilie zurück.

Wir fragen deshalb:
Care-Arbeit für welches System_relevant?

Gegen das neoliberale Mindestmaß!
Ein fürsorgliches, soziales und solidarisches System geht nicht ohne ... !

- Wertschätzung, faire Bezahlung und Verteilung von Care-Arbeit!
- Kollektive Verantwortung für Fürsorge und Care-Strukturen!
- Pflegen, Füttern, Trösten, Spielen, Langweilen!
- Kochen und Zeit für's Essen!
- Genug Essen für alle!
- Körperpflege und aufs Klo gehen!
- Genug Schlaf!
- Soziale Absicherung und sicherer Aufenthalt!
- Soziale Gerechtigkeit!
- Empathie!
- Zeit für Gespräche und Beziehungen!
- Raum für politische Arbeit, für Kampf gegen Rassismus, Sexismus, Klassismus, Ableismus, Adultismus!
- Sexuelle Selbstbestimmung, das Recht auf Schwangerschaftsabbruch!
- Inidivduelle, diskriminierungsfreie und umfassende gesundheitliche Begleitung bei Schwangerschaft, Gebären und (Co-)Eltern-Werden!
- Reproduktive Gerechtigkeit!
- Frauenhäuser!
- Wohnraum für alle!
- Zugang zu kostenloser Gesundheitsversorgung!
- Erbe für alle!
- Zugang zu einem gerechten Bildungssystem für alle!
- Grenzenlose Bewegungsfreiheit für alle!
- Solidarität mit Geflüchteten und Auflösung der Lager!

Und... und... und...
Diese Liste ist nicht nach Prioritäten geordnet und noch längst nicht abgeschlossen - lasst sie uns gemeinsam erweitern!

Kommt am 8. März zum digitalen Flashmob! Bringt ein Schild mit, auf dem eure Antwort steht:
Welche Care-Strukturen, Care-Arbeit und welche Sorgetätigkeiten sind in einem fürsorglichen, sozialen und solidarischen System_ relevant oder sollten es sein? Ohne was geht es nicht?


Wir treffen uns über Zoom zwischen 10:00-10:15 Uhr und 17:00-17:15 Uhr. Loggt euch einfach kurz mit eingeschalteter Kamera ein, zeigt euer Schild, schaut, was passiert und verlasst das Meeting wieder. So entsteht ein Video des Flashmobs, das wir öffentlich machen. Mit eurer Teilnahme stimmt ihr der Aufnahme und Veröffentlichung zu. Denkt dran: Euer Name in Zoom wird im Video sichtbar sein, ihr könnt ihn auch ändern.

 

Für alle, die aus verschiedensten Gründen an diesem Tag nicht auf der Straße sein können!