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Liebe Community & Mitkämpfende,

Immer wieder kommt es zu Übergriffen, sexualisierter Gewalt und Grenzübertritten zwischen Menschen - auch in der "linken Szene". Wir glauben nicht, dass die Polizei und Justiz eine Lösung für patriarchale Gewalt sind. Die Justiz ist nicht für betroffene Personen da, sondern soll nach einem vorgeschriebenen Katalog gewaltausübende Personen bestrafen.

Daher sehen wir in Ansätzen Transformativer Gerechtigkeit (TG) eine Möglichkeit Konzepte zu entwickeln, die für alle offen stehen und auf Gemeinschaft, Empowerment und Veränderung beruhen, statt auf Herrschaft und Bestrafung. So sollten betroffene Personen Unterstützung erhalten und gewaltausübende Personen in einem Reflektionsprozess für schädliches Verhalten Verantwortung übernehmen und dieses letztendlich ändern. Die Gemeinschaft gibt Hilfestellungen für beide Seiten und übernimmt Verantwortung für ein Weiterkommen in den Prozessen (Gemeinschaftliche Verantwortungsübernahme).

Dabei stehen Schutz und Bedürfnisse der Betroffenen immer im Vordergrund! Wir beobachten, dass es auch hier in Freiburg immer wieder zu (sexualisierter) Gewalt kommt. Häufig kommt es gar nicht erst zu Aufarbeitungsprozessen, weil es an Strukturen, Kapazitäten, Erfahrungen oder Ansprechpersonen fehlt. Das Wissen um TG ist relativ neu und noch nicht überall angekommen. Wir möchten Erfahrungen und Informationen zusammentragen und eine Plattform für Austausch schaffen. Menschen, die einen TG-Prozess anstreben, sollen die Möglichkeit dazubekommen.

Es existieren bereits verschiedenste Strukturen rund um Awarenessarbeit, Präventions- und Bildungsarbeit, Praxen des Definitionsmacht-Konzepts, feministische Praxisliteratur, Organisierung zu Kritischen Männlichkeiten, queer_feministische Aktionen und Interventionen. Diese Schnittstellen bieten Anknüpfungspunkte für uns. Neben theoretischer Arbeit (Zusammentragen von Literatur, ...) möchten wir auch aktiv in die Linken Gruppen Freiburgs durch zB. Workshops oder Vernetzung hineinwirken, um für zwischenmenschliche Gewalt zu sensibilisieren. In konkreten Fällen könnten wir dann ansprechbar sein und unterstützen, einen transformativen Prozess zu starten.

Damit so etwas klappen kann, braucht es verschiedene Perspektiven. Wir möchten uns mit euch vernetzen: Menschen, die die bestehenden Strukturen bereits ermöglichen und Menschen aus sonstigen profeministischen Kreisen und Gruppen die Ideen und weitere Ressourcen einbringen wollen. Wir freuen uns auf viele Ideen und neue Gesichter.

Leitet diese Einladung also gerne an Menschen weiter, von denen ihr denkt, es könnte sie interessieren! Bitte tragt diese Einladung auch an Orte, wo häufiger Übergriffe passieren. Zwischenmenschliche und sexualisierte Gewalt werden in dieser Gesellschaft, die so stark von patriarchaler, rassistischer, etc. Gewalt geprägt ist, nicht von selbst verschwinden. Es ist unser aller Verantwortung Umgänge zu entwickeln, die von Gewalt betroffene Personen zu unterstützen, Veränderung zu ermöglichen und schließlich durchzusetzen.

 

Bitte meldet euch hier für den Zugang zum online-Treffen:

transform_your_community@riseup.net

 

Solidarische Grüße!

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