In vielen Ländern Europas werden zur Zeit Angst und Panik geschürt und mittels Sonderverordnungen mühsam erkämpfte Grundrechte ausgehöhlt. Angst und Panik und die darauf folgenden Maßnahmen gegen die Verbreitung eines Virus haben eine besorgniserregende Eigendynamik entwickelt, die es Bundes- und Landesregierungen möglich gemacht hat, am Parlament (und damit an uns - denn: nach wie vor geht alle Macht vom Volke aus) vorbeizuregieren - Ende nicht in Sicht.
Die meisten von uns haben noch nie ohne verfassungsmäßig garantierte Menschenrechte in einem totalitären Staat gelebt. Keine Versammlungsfreiheit, keine Meinungsfreiheit, keine Religionsfreiheit, keine Unversehrtheit der Wohnung. Das Post- und Fernmeldegeheimnis existiert ohnehin schon nur noch auf dem Papier - schade, tragisch und wahrscheinlich schon nicht mehr zurückzudrehen - gerade das Fernmeldegeheimnis garantiert uns Privatsphäre und Ort des freien unbeobachteten Ausdrucks unserer Meinungen und Stimmungen. Eventuell werden unsere Bewegungsdaten schon flächendeckend an die Behörden geliefert - ohne Rechtsgrundlage, ohne unsere Zustimmung und ohne unser Wissen.
Vielleicht sind wir paranoid? Die aktuellen Regeln sind erschreckend leicht durchgesetzt worden - wenig Diskussion, kaum Protest. Was, wenn mit diesen Notverordnungen ein Präzedenzfall geschaffen worden ist, der es künftigen Regierungen noch leichter ermöglichen wird, unsere Grundrechte dauerhaft zu beschneiden? Sitzen wir dann später verdutzt rum und denken uns: Hätten wir damals doch...!!
Werden wir unser ganzes Leben in einer Demokratie leben? Unser Wohlstand und die fast schon forcierte und zwanghafte Ausübung irgendwelcher Hobbies hat uns bequem gemacht. Wir überlassen die Entscheidungsgewalt gerne irgendwelchen anderen, die wir meistens kaum kennen - häufig mit fatalen Folgen für zum Beispiel Klima und Geflüchtete.
Demokratie lebt vom Mitmachen - auch in Zeiten von Notverordnungen und kollektiver Panik.
Lasst uns deshalb alle - ohne Versammlung und damit auch ohne Anmeldung - einzeln im Abstand von ca. 10 m als Menschenkette eine Runde durch die Innenstadt drehen. Aufschriften wie: Grundgesetz schützen, Demokratie lebt vom Mitmachen, Schluss mit Regieren durch Notverordnungen, drastische Maßnahmen gegen Klimawandel...
Start: Sa, 18.04.2020 14 Uhr vor dem Martinstor. Jeder mit eigenem Plakat und mit Abstand!
Von dort Bertoldsbrunnen bis zum Platz der alten Synagoge, dort kurz noch gemeinsam auf Abstand bleiben und dann geht jeder seiner Wege.
WIchtig ist, dass wir uns weder vorher noch danach irgendwie treffen, trotzdem soll das Ganze als geplante und konzertierte Aktion wirken. Photos machen und verbreiten!
Auf die Freiheit!
Bis Samstag