susi-bewohner*innentreff

vaubanallee 2
79100 Freiburg
Deutschland

Am 5. Juli erwartet euch bei der kurdischen Küfa im Susi-Café ein spannendes Programm zu sozial-ökologischen Kämpfen mit Inputs von Make Rojava Green Again, Ende Gelände und Free the Soil. Der Abend ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, aktuelle soziale Bewegungen in Kurdistan und Deutschland besser kennenzulernen und sich über die Möglichkeiten gegenseitiger Unterstützung auszutauschen.

Vorträge und Diskussion werden in deutscher Sprache stattfinden. Für andere Sprachen versuchen wir vor Ort eine Flüsterübersetzung zu organisieren. Essen gibt es voraussichtlich gegen 18:30 Uhr, danach (ca. 20:15) startet das Programm. Wenn ihr euch schon vorab informieren wollt, empfiehlt sich das Buch von Make Rojava Green Again welches unter https://makerojavagreenagain.org/book/ zu finden ist.

Anselm Schindler spricht über das Projekt Make Rojava Green Again, das von Aktivist*innen aus verschiedenen Teilen der Welt gegründet wurde und die kurdische Bewegung vor Ort durch Initiativen, wie Wiederaufforstung und Modellprojekte zur dezentralen Energie- und Wasserversorgung unterstützt. Ein nachhaltiger Umgang mit der Natur gehört neben basis-demokratischer Selbstverwaltung und Frauen*emanzipation zu den Grundprinzipien der kurdischen Bewegung. Allerdings prägen Krieg, (drohende) Besatzung und ökologische Probleme das Leben in Rojava und anderen kurdischen Gebieten. Landwirtschaftliche Monokulturen, Ölförderung und Staudammprojekte tragen zu Dürren und der Versteppung weiter Landstriche bei und befördern den Mangel an sauberem Wasser. Angesichts dieser Misstände bekräftigen Make Rojava Green Again die Notwendigkeit, eine grüne Wende mit der sozialen und ökonomischen Revolution zusammen zu denken. Nur so kann es gelingen, eine ökologische und gerechte Gesellschaft aufzubauen. Der Kampf gilt also der Herrschaft des Menschen über die Natur genauso wie der Unterdrückung, Diskriminierung und Ausbeutung von Menschen im modernen Kapitalismus.

Auch für die deutsche und europäische Umweltbewegung ist es wichtig Perspektiven und Strategien weiter zu entwickeln, die ökologische Fragen mit einer Kritik an Kapitalismus, Kolonialismus, Patriarchat, Rassismus und anderen Formen von Unterdrückung verbinden. Bei Bündnissen wie Ende Gelände oder Free the Soil geht es nicht nur um Klimaschutz, sondern auch um die Ungleichheiten und Machtverhältnisse, die durch die Klimakrise hervorgerufen oder verschärft werden. Durch Massenaktionen des zivilen Ungehorsams, wie erst kürzlich wieder im rheinischen Braunkohlerevier, weist Ende Gelände auf die ungleiche Verteilung von Profit und Lasten der fossilen Energiegewinung hin. Free the Soil wendet sich gegen die Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion, die kleinbäuerliche Strukturen weltweit bedroht und die Umwelt immens belastet. Trotz der ungleichen Bedingungen, unter denen soziale Bewegungen in Kurdistan, Deutschland und anderswo kämpfen, gilt es voneinander zu lernen und gemeinsam Ideen für eine umfassende sozial-ökologische Transformation zu entwickeln.

Wir möchten an dem Abend daher alle politisch Aktiven und Interessierten dazu einladen, mit den verschiedenen Gruppen ins Gespräch zu kommen, uns über die unterschiedlichen Bedingungen und Ziele der jeweiligen Bewegungen auszutauschen und zu diskutieren, wie Solidarität praktisch umgesetzt werden kann.
 

mit Make Rojava Green Again, Ende Gelände und Free the Soil