Slow Club Freiburg präsentiert in Kooperation mit dem Carl-Schurz-Haus:
Joachim Hentschel und Thomas Meaney
MTV und Mini-Playback-Show, Bill Clintons fettige Burger-Begeisterung und Gerhard Schröders teure Brioni-Anzüge, Bret Easton Ellis’ American Psycho und Krachts Faserland – klingt noch bekannt?
Doch die 90er Jahre bedeuten für uns heute mehr als Napster und Raves, Buffalo-Schuhe und Titanic. Dieses schrille, stilprägende, wilde Jahrzehnt ist zum Scharnier zwischen zwei Epochen geworden: Die 90er feierten die USA als den großen Sieger im Wettbewerb der Weltmächte und die Deutsche Einheit, wagten sich auf die Love Parade und dann auf die „Datenautobahn“ im Internet, schwärmten für Tic Tac Toe und Nirvana. Alles so lang her – und doch Vorbedingung für unsere Gegenwart. Denn die 90er entfesselten auch endgültig den neoliberalen Hyperkapitalismus und waren trotz Pax Americana viel kriegslüsterner, als wir uns oft erinnern – Ruanda, Bosnien, Sri Lanka.
Wir bringen mit Joachim Hentschel und Thomas Meaney zwei 90er-Experten aus Deutschland und den USA auf einem Panel im neonbuntem Boombox-Setting zusammen: Hentschel, Autor von Zu geil für diese Welt: Die 90er -– Euphorie und Drama eines Jahrzehnts, schreibt als einer der profiliertesten
Popkultur-Journalisten für die Süddeutsche, GQ oder Rolling Stone. Er interviewte Ikonen des Jahrzehnts von Harald Schmidt über David Lynch bis zu den Fantastischen Vier. Meaney, der an seinem Buch Expectations Of Modernity Revisited: Toward A History Of The 1990s arbeitet, ist promovierter Historiker und schreibt für den New Yorker, den London Review Of Books und den Guardian.
Moderation: René Freudenthal, Carl-Schurz-Haus
Kartenreservierung: programm@carl-schurz-haus.de
Eintritt: € 8 / 7 (Studierende) / 5 (CSH-Mitglieder 6 Slow Club-Mitglieder)
Veranstaltungssprache: Deutsch & Englisch
Eintritt: € 8 | € 5 (für Mitglieder)