18:00 Uhr: Foodsharing-Buffet
18:30 Uhr: Filmvorführung und anschließende Film-Diskussion mit Marco Keller
AGROKALYPSE erzählt die Geschichte der brasilianischen Ureinwohner vor dem Hintergrund des weltweiten steigenden Fleischkonsums und zeigt, wie wir mit Lebensmitteln die Welt verändern.
Die Urwaldlandschaft Brasiliens ist Schauplatz einer vom Mensch gemachten Tragödie. Dieses einzigartige, für uns alle lebenswichtige Ökosystem, wird Tag für Tag durch Sojafarmer zerstört. Vor allem kapitalkräftige, ausländische Großkonzerne sind verantwortlich für den täglichen Raubbau am Urwald und die Vertreibung der dort lebenden Menschen und Tiere.
Bis zu 12 kg Soja oder Getreide muss man verfüttern, um daraus 1 kg Fleisch zu gewinnen. Und um den weltweit steigenden Fleischkonsum zu decken, wird dementsprechend immer mehr Futtermittel, meist Gensoja, angebaut. Aber was für Konsequenzen hat dieser rasant wachsende Agrarsektor und der enorme Fleischkonsum der westlichen Welt?
Der Dokumentarfilm „AGROkalypse – der Tag, an dem das Gensoja kam“ geht diesen Fragen nach und verfolgt den Weg der brasilianischen Sojabohne bis zu ihrem Ende als Tierfutter. In sehr persönlichen Porträts wird gezeigt, wie dabei die Ureinwohner Brasiliens von ihrem Land vertrieben werden, damit es immer mehr Anbauflächen gibt. Gleichzeitig begleitet die Kamera den Tofuhersteller Wolfgang Heck, der seit über 25 Jahren für den ökologischen Sojaanbau kämpft und für den es immer schwieriger wird in Brasilien nachhaltig mit Kleinbauern zusammenzuarbeiten.
Seine Weltpremiere feierte der Dokumentarfilm bei dem 12. Freiburger Filmfest. Trotz 38 Grad im Schatten, war die Vorführung restlos ausverkauft. Eine weitere ausverkaufte Vorstellung gelang u.a. auf dem 5th Enviromental Convention of Environmental Laureates mit über 350 Besuchern.
"Eine Reise nach Brasilien, ins Herz der Konflikte zwischen Menschen und Milliardengewinnen..."
(12. Freiburger Filmfest)
Hintergrund
Brasilien ist einer der größten Sojaproduzenten der Welt. Auf einer Fläche so groß wie Deutschland wachsen dort Soja-Monokulturen. Die brasilianischen Farmer setzen dabei fast ausschließlich auf gentechnisch verändertes Soja. In Kombination mit den „dazugehörigen“ Spritz- und Düngemitteln ist es ein Milliardengeschäft. ADM, Bunge, Cargill, Syngenta und Monsanto - sie alle wollen in Brasilien kräftig mitverdienen.
Und das hat seinen Preis. Riesige Flächen tropischer Wälder werden jedes Jahr abgeholzt – meistens illegal. Doch dort wo heute das Futter für unser tägliches Steak wächst, ist das Volk der Guarani-Kaiowá seit jeher zuhause. Ein einst unberührte Urwald bot ihnen alles, was sie zum Leben brauchen. Heute hingegen finden sich dort unendliche Sojafelder und ausgelaugte Agrarwüsten. Dazwischen leben Guaraní-Kaiowá als Vertriebene, in staatlichen Reservaten und provisorisch errichteten Elendsvierteln.
„AGROKALYPSE – der Tag an dem das Gensoja kam“ zeichnet ein vielschichtiges und präzises Bild über den rasant wachsenden Sojaanbau und über die Auswirkungen die unser Konsumverhalten auf Natur und Umwelt haben. Gleichzeitig zeigt der Film, wie es auch anders gehen könnte und bietet aufschlussreiche Lösungsansätze.